Die diesjährige LVV des NABU Landesverbandes Baden-Württemberg in Stuttgart stand ganz im Zeichen der Wahl des zukünftigen Landesvorsitzenden. Um es vorweg zu nehmen, mit Johannes Enssle und Sebastian Olschewski standen zwei sehr gute Bewerber zur Wahl. Diese konnte Johannes Enssle dann doch deutlich für sich verbuchen. Glückwunsch aus Ludwigsburg. Enssle tritt die Nachfolge von Andre Baumann an, der im Mai als Staatssekretär ins Umweltministerium wechselte.
Doch was stand noch auf dem Programm. Der NABU-Präsident Olat Tschimpke richtete sein Grußwort an die Delegierten und Besucher. Es folgten die Formalien der Versammlung mit dem Protokoll der LVV 2015, dem Jahresbericht 2016, dem Kassenbericht 2015, dem Bericht der Kassenprüfer, dem Bericht der NAJU und die Haushaltsprognose 2016 bzw. -Plan 2017. Teilweise wurden Themen nicht ausführlich behandelt und stattdessen auf die umfangreichen Unterlagen verwiesen, welche vorab verschickt wurden. Alle Punkte wurden genehmigt und der Vorstand entlastet.
Die Wahl der Delegierten für die Bundesvertreterversammlung erfolgte per Stimmzettel. Die Auswertung der 27 zu bestimmenden Kandidatinnen und Kandidaten hätte den personellen Rahmen gesprengt und wird später durchgeführt. Gewählt werden mussten auch einige Vorstandsposten. Wiedergewählt wurden der 1. stellvertretende Landesvorsitzender Hans-Peter Kleemann, der 2. stellvertretende Landesvorsitzender Markus Röhl, der Schatzmeister Ingo Ammermann und die Vorstandsmitglieder Christoph Aly und Egbert Badey mit teils einstimmigen Ergebnissen. Die Wahl des Landesvorsitzenden konnte Johannes Enssle, wie bereits berichtet, vor Sebastian Olschewski für sich verbuchen. Vor der Wahl fand die persönlich Vorstellung und eine Fragerunde statt. Die Delegierten hatten somit die Möglichkeit, die aus ihrer Sicht wichtigen Themen anzusprechen. Diese waren unteranderem die schwierige Aktivensuche, die Umweltbildung, der Schutz von Schwalben und Mauerseglern, die bessere Aufklärung von Umweltdelikten, die ungebremste Siedlungsentwicklung und die Einflussmöglichkeiten des NABU Baden-Württemberg. Es zeigte sich, dass die stimmberechtigen Vertreter der NABU-Gruppen die komfortable Wahl hatten aus zwei sehr guten Bewerbern auszuwählen.
Ein informativer Vortrag von Dr. Eick von Ruschkowski über die Sicherung von Natura-2000-Gebieten und die Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik rundete die Veranstaltung ab. Ein Teil der Teilnehmer traten die Heimreise an, andere wählten den gemütlichen Ausklang am Veranstaltungsort.
Im Spätsommer stehen den Insekten oftmals nur ein sehr beschränktes Nahrungsangebot zur Verfügung. Ursache ist insbesondere die ausgeräumte Landschaft und häufiges mähen der Wiesen. Viele Blüten gibt es zu dieser Jahreszeit deshalb kaum noch. An der NABU Wiese an der Schillstraße summt und brummt es aber, denn die Wiese kann sich hier entwickeln und wird auch im Herbst nicht gemäht. So können sich die Samen ausbilden und bieten auch unseren Wintervögel ein Nahrungsangebot über die kalte Jahreszeit. Helfen auch Sie mit Blühpflanzen für Insekten.
140 Millionen Tüten pro Jahr weniger im Müll.
Erfolgreiche NABU-Kooperation: REWE hat als erster großer Lebensmittelhändler in Deutschland entschieden, flächendeckend auf den Verkauf von Plastiktüten zu verzichten und stattdessen auf die
Mehrfachverwendung von alternativen Tragetaschen und Einkaufskartons zu setzen.
Am Donnerstag, 04. August 2016, um 14 Uhr ist es soweit: Die letzte Plastiktüte rollt über das Band. Erster
Bürgermeister der Stadt Ludwigsburg Konrad Seigfried kommt eigens dazu in den REWE Breuningerland. Der NABU Ludwigsburg ist natürlich auch mit dabei, denn das Engagement muss unterstützt werden.
Der Übergang von einer Wegwerfgesellschaft in eine Gesellschaft mit geschlossenem Kreislauf, die Kreislaufwirtschaft, ist kein Selbstläufer, es bedarf einen Entschluss und die entschlossene
Umsetzung. REWE - weiter so.
Kommentar Frank Handel, Vorsitzender NABU
Ludwigsburg
"Der NABU Ludwigsburg beschäftigt sich schon seit geraumer Zeit mit den Auswirkungen des Klimawandels. Wie kann beispielsweise auf die globale Erwärmung reagiert werden?
Bäume sind eine richtige Antwort, na klar, aber wie können unsere sogenannten Eventplätze begrünt werden? Hier soll ja gerade kein Baum stehen und auf dem Rathaushof geht es wegen der Tiefgarage
sowie so nicht. Die Antwort hätte lauten können: Mobile grünen Wände. Aber was bewirkten diese? Kann ein Kühleffekt erzeugt werden? Werden Schadstoffe gebunden? Wird die Luftfeuchtigkeit
tatsächlich erhöht? Diese und weitere Fragestellungen wollte die Stadtverwaltung zusammen mit den Projektpartnern – der Uni Stuttgart, dem Stuttgarter Planungsbüro Ludwig und Schönle und der
Firma Helix Pflanzen aus Kornwestheim nachgehen. Ein wissenschaftliches Projekt. Aus diesem wird jetzt nichts, denn die Stadträte haben eine Absage erteilt und das Ergebnis der Untersuchung
gleich mit den Worten "aber das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt einfach nicht" vorweggenommen (vgl. LKZ vom 22. Juli 2016, Seite 5). Abgelehnt wurde auch
gleich die Idee der GRÜNEN, den städtischen Kostenanteil in neue Stadtbäume umzusetzen. Schade."
Pressetext NABU Baden-Württemberg vom 23. März 2016
Städte und Dörfer für mehr biologische Vielfalt
23. März 2016 – Für das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ des NABU
und des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) sind seit dem heutigen Mittwoch die ausgewählten Kommunen für 2016 bekannt. Knapp 60 Bewerbungen waren
eingegangen, aus denen die Jury – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Städtetages, des Gemeindetages, des MLR und des NABU – zehn Kommunen ausgewählt hat. Diese werden bei der
naturnahen Umgestaltung von jeweils bis zu fünf Flächen unterstützt. „Wir sind begeistert von den vielen Bewerbungen und dem großen Interesse. Die Entscheidung war wirklich schwierig, da in allen
Dörfern und Städten Potenzial für mehr biologische Vielfalt schlummert“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Andre Baumann. „Wir gratulieren den zehn Kommunen und freuen uns auf die gemeinsame
Umsetzung der Vorschläge.“
„Ein grünes Band durch die Ortschaft, Blumenwiesen am Marktplatz und Grünflächen, bei deren Umgestaltung die Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden – die ausgewählten Kommunen haben tolle Konzepte und zum Teil schon konkrete Vorschläge zur Umgestaltung eingereicht“, berichtet Carolin de Mattia, Projektmanagerin „Natur nah dran“ beim NABU Baden-Württemberg. „Interessant für uns ist, dass Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in ihren Bewerbungsschreiben von ersten, mehr oder weniger gelungenen Versuchen beispielsweise mit Wildblumenwiesen berichten und sich explizit fachliche Hilfestellung wünschen. Deshalb setzen wir bei ‚Natur nah dran‘ auf Schulungen und Begleitung der Maßnahmen.“
Im Rahmen von „Natur nah dran“ werden sowohl große als auch kleine Kommunen gefördert, die über das ganze Land verteilt sind. Einige verfügen bereits über Erfahrung in der Gestaltung naturnaher Flächen, andere stehen dabei noch ganz am Anfang. Für 2016 wurden ausgewählt:
• Regierungsbezirk Freiburg: Denzlingen und Lörrach;
• Regierungsbezirk Karlsruhe: Bretten, Bühl und Hemsbach;
• Regierungsbezirk Stuttgart: Abtsgmünd, Ludwigsburg und Wendlingen am Neckar;
• Regierungsbezirk Tübingen: Ravensburg und Zwiefalten
Kommunen, die 2016 nicht zum Zuge gekommen sind oder sich noch gar nicht beworben haben, erhalten in den nächsten Jahren wieder eine Chance: Die Bewerbungsfrist für 2017 startet im Herbst 2016. In Kürze wird an dieser Stelle eine beispielhafte Bewerbung präsentiert, an der sich interessierte Kommunen für ihre Bewerbung orientieren können.