Aktuelle Meldungen 2017

Fahrradzählsäule in der Alleenstraße 

In der Alleenstraße wurde am 21. Dezember 2017 die erste Fahrradzählsäule in Ludwigsburg eingeweiht. Schon nach wenigen Tagen konnten fast 6.000 Radfahrer gezählt werden. Und dass, obwohl sich die Schülerinnen und Schüler bereits in die verdienten Weihnachtsferien verabschiedet hatten. Seit der Umwandlung der Alleenstraße in eine Fahrradstraße ist diese vom motorisierten Individualverkehr wesentlich befreit. Gut für die Kinder und Jugendliche, mit oder ohne Fahrrad. 


Torschlusspanik bei Agrarminister Schmidt? 

„Ja“ zu fünf weiteren Jahren Glyphosat sorgt für Empörung

 Da das Agrar- und das Umweltministerium uneinig sind, hat sich Deutschland bei EU-Diskussionen zum Pestizid Glyphosat immer enthalten. Nun stimmte Agrarminister Christian Schmidt (CSU) im Alleingang überraschend für eine Zulassungsverlängerung um fünf Jahre.

 

... weiterlesen auf der Seite www.nabu.de


Dreharbeiten in den Zugwiesen 

Dreharbeiten des SWR für das beliebte Sendeformat FAHR MAL HIN fanden am 9.11.17 in den Zugwiesen statt. Trotz bedecktem Himmel und gelegentlichem Nieselregen gelang es den Zugwiesen-Beobachtern Sabine Beyer, Carolin Zimmermann & Dr. Rainer Ertel dem Fersehteam einige Arten vor die Linse zu bringen.

Neben Tafel- & Reiherenten, Gänsesäger, Eisvogel & Lachmöwen ließen sich auch eine Bernsteinschnecke , einer der hübschen blau-grün schillernden Blattkäfer und die Raupe eines Eulenfalters namens Schwarzes C filmen.

 

Im Interview mit Christian Hattesen , welcher beim SWR auch für das neue Sendeformat NATÜRLICH verantwortlich zeichnet, erzählten die 3 Remsecker was für sie der Anreiz ist, immer wieder in die Zugwiesen zu kommen.

 

So ist der studierte Zoologe Rainer Ertel seit seiner Jugend passionierter Vogelbeobachter, gar im sogenannten CLUB 300 der Ornis ( Hobby-Ornithologen) mit über 300 beobachteten Arten in Deutschland und über 4700 weltweit. Außerdem hat er Bücher über die Vogelwelt Afrikas geschrieben, aber auch das regional bekannte VÖGEL VON REMSECK. Jetzt arbeitet er mit CarolinZimmermann an einem Buch über die Natur von Remseck. In die Zugwiesen kommt er seit 5 Jahren fast täglich.

Sabine Beyer dagegen ist von den 3 befreundeten Zugwiesen-Fans mit 84 zwar die älteste, doch spannenderweise die unerfahrenste. Seitdem sie vor ein paar Jahren auf einer Nachtigallen-Führung des NABU von Carolin Zimmermann  teilgenommen habe, sei sie interessiert an der Vogelbeobachtung, berichtet sie. Inzwischen ist sie mehrmals pro Woche in den Zugwiesen, beobachtet , fotografiert & filmt und freut sich über die vielen netten Kontakte zu anderen Naturbeobachtern.

 

Carolin Zimmermann ; von Kindheit an naturinteressierte Hobby-Ornithologin engagiert sich im NABU als Naturführerin, Naturschutzwartin, betreibt Artenkartierung & fertigt Naturillustrationen an.

Das Gebiet sei zu jeder Jahreszeit spannend. Als passionierte “Naturguckerin” komme sie aber nie weit voran, lacht sie, da sie schon nach drei Metern irgendwo hängen bliebe um einen Pilz, ein Moos oder ein Krabbeltier zu untersuchen. Ihre Fotos und Beobachtungen dokumentiert sie dann auf der Homepage des Internet-Netzwerkes www.naturgucker.de ,wo Jede/r , ob Laie oder Profi mitmachen kann. Das mache unheimlich Spaß - und sammele zugleich wichtige wissenschaftliche Daten.

 

Wie sehr den Dreien die Zugwiesen ans Herz gewachsen sind, zeigt ihr Engagement bei der Pflege des Areals. Gemeinsam mit weiteren Aktiven des NABU LB und dem Grünflächenamt der Stadt LB planen sie Pflegeeinsätze und führen diese gemeinsam durch. Ohne Auslichtungsmaßnahmen und Rückschnitt, oder das Beweiden mit Rindern würde das Gebiet schnell zu wachsen. Die Dynamik eines wilden Flusses mit Frühjahrshochwässern oder Stürmen muss vom Mensch simuliert werden. Die kanalisierte Bundeswasserstraße Neckar kann dies nicht mehr leisten. So verhindern die 27 Schleusen entlang des Neckars , dass der Fluss wie früher Kies oder Schlamm transportiert und ihn an immer wieder neuen Stellen ablagert. Es fehlen die temporären Tümpel, Kiesbänke und an Kleinstlebewesen reichen Schlickflächen. Genau diese  aber benötigen Rote-Liste-Arten wie die Wechselkröte oder der Flussregenpfeifer.

So begrüßen die Naturschützer die Möglichkeit, sich gemeinsam mit der Stadt LB am "Runden Tisch Zugwiesen" aus zu tauschen, damit es im Ökovorzeigeprojekt am Neckar weiterhin spannend bleibt.

 

Der Sendetermin der FAHR MAL HIN Folge steht noch nicht fest und kann durchaus noch einige Monate in der Zukunft liegen. Wir werden vor der Erstausstrahlung auf der NABU Homepage rechtzeitig darauf hin weisen. 


Eilmeldung - Marbacher Straße wird umgebaut

 

Kommentar Frank Handel, Vorsitzender NABU Ludwigsburg:

"Die Fahrradroute an der Marbacher Straße wird nun umgesetzt. Am Mittwoch,  12. Juli 2017, stimmte der Gemeinderat mehrheitlich für die Umweltmaßmahme, die ja bereits im Grundsatz beschlossen wurde. Damit ist es möglich, dass Ludwigsburg seine eigenen Ziele erreichen kann. Dazu gehören neben den Bestrebungen das Klima zu schützen, die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfeldes durch weniger Abgase und Lärm sowie die Fahrrad-Anbindung der Stadtteile untereinander und mit der Innenstadt. Die Bewohner der Marbacher Straße dürfen zukünftig endlich durchatmen und auch sicherer mit dem Fahrrad fahren. Bei der Aussprache im Gemeinderat war jedoch sehr erschreckend, dass bei den Radfahrgegnern die Gesundheit der Anwohner keine Rolle spielte. Glücklicherweise wurden die Bürgergegner Klaus Herrmann (CDU), Andreas Rothacker (Freie Wähler) und Elga Burkhardt (Lubu) überstimmt. Ein großes Lob geht an die Stadtverwaltung Ludwigsburg, die alle Aspekte der Planung intensiv geprüft hatten, sowie an die Gemeinderatsmitglieder von Grüne, SPD, FDP, ÖkoLinX und Einzelstadtrat Harald Lettrari. Die Zukunft wird zeigen, dass es ein richtiger und wichtiger Beschluss war." 


STADTRADELN startet                                                                         20.06.2017

Der Landkreis Ludwigburg nimmt vom 01. Juli bis 21. Juli 2017 beim Wettbewerb STADTRADELN - einem Städte- und Teamvergleich um gefahrenen Rad-Kilometer - teil.  Unser NABU Vorsitzender Frank Handel ist Teamkaptain für die Radwegeintiative Ludwigsburg. Weiter Infos unter der Seite STADTRADELN


Eilmeldung - LUBU lehnt Radverkehrsfördung ab                     05.06.2017

Bauausschussmitglied Elga Burkhardt (LUBU) macht mit den Bauauschussmitgliedern von CDU und Freien Wähler gemeinsame Sache.

 

Sie versuchen mit einem Provisorium die Radverkehrsmaßnahme an der Marbacher Straße zu verhindern.

 

Der NABU hat sich eindeutig  zu der Planung der Stadt Ludwigsburg bekannt.

(siehe untenstehnde Mitteilung)

 

Jetzt der Nackenschlag des neuen Bündnisses von LUBU, CDU und Freien Wählern. 

 

"Wir sind entsezt", so der NABU Vorsitzende Frank Handel.

 

"Das müssen wir erst einemal verdauen", so seine Reaktion. Und weiter teilt er mit: "So können wir das nicht stehen lassen, diese Personen haben alle Wahlversprechen gegeben, die sie anscheinend niemals umsetzen wollten." 


NABU: "Verkehrskonzept Marbacher Straße gut durchdacht "                     23.05.2017

 

Am 01. Juni 2017 findet die Vorberatung zum Bau- und Vergabebeschluss im Bauausschuss der Stadt Ludwigsburg statt. Der NABU hat die Planung bereits im Laufe des Planungsprozesses begutachtet. Die Planung ist gut durchdacht und bringt vor allem für die Anwohner eine deutliche Lärmminderung.

 

Der Stadtverwaltung gelingt mit der Neugestaltung der Marbacher Straße der große Wurf und ein Schritt in die eigene Zukunft. Die strategischen Ziele des Stadtentwicklungskonzeptes (SEK) werden mit dem Gemeinderatsbeschluss zur Marbacher Straße nun sukzessive umgesetzt. Das SEK, im Jahre 2006 vom Gemeinderat beschlossen und im Jahr 2015 aktualisiert (1), sieht vor, dass Radwege die Stadtteile untereinander und mit der Kernstadt verbinden (2). Der Individualverkehr soll mit einer attraktiven Angebotsplanung für den Fuß- und Radverkehr auf diese umweltfreundlichen Alternativen verlagert werden und die verkehrsbedingen Umweltbelastungen so absenken (3).

 

Stadtteilverbindung für alle Radfahrer

 

Die Stadtteilverbindung mit der Innenstadt wird nun für Neckarweihingen, das am Neckar liegende Hoheneck sowie weitere wichtige Naherholungsziele wie beispielsweise die Uferwiesen, Anlegestelle, Freibad und Zugwiesen realisiert. Die Standards einer Hauptradroute werden mit der bestehenden Beleuchtung und den regelmäßigen Kehr- und Räumdiensten quasi zum Nulltarif umgesetzt. Die direkte Wegeführung bei einer moderaten Steigung sowie eine gute Einsehbarkeit garantieren die Akzeptanz dieser Route.

 

Lärmminderung und Sicherheit für die Anwohner

 

Doch die Planer vereinen noch mehr Aspekte, denn neben einer attraktiveren Gestaltung sind große Vorteile auch für die Anwohner zu erwarten. Zwei statt vier Pkwspuren bedeutet eine Lärmminderung von etwa 3 dB und ein wesentlich sicheres Aus- und Einfädeln.

 

Leistungsfähigkeit verändert sich nicht

 

Die Befürchtungen, dass die Leistungsfähigkeit der Marbacher Straße eingeschränkt wird sind unbegründet. Die Busbeschleunigungspur hat den Verkehr stadteinwärts schon jetzt auf eine Fahrbahn verengt, eine längere Einspurigkeit hat somit keine Auswirkungen.

 

(1) BESCHLUSSVORLAGE VORL.NR. 262/15

(2) Anlage 1 zur Vorlage 262/2015, Themenfeld 4: Vitale Stadtteile

(3) Anlage 1 zur Vorlage 262/2015, Themenfeld 8: Mobilität


Penny schafft die Plastiktüte ab                                                                                13. April 2017

Am 13ten April 2017 rollte bei einem Pressetermin symbolisch die letzte Plastiktüte über den Landentisch.  Untenstehend die original Penny Pressemittelung.

 

Abschaffung der Plastiktüte: Discounter belohnt Umstieg auf die Mehrwegtragetasche
Um Plastikmüll zu reduzieren, geht der Discounter PENNY auch in dem PENNY-Markt in Ludwigsburg-Ossweil, Friesenstraße 32 neue Wege: Er schafft dort nicht nur die Plastiktüten ab, sondern belohnt seine Kunden mit einer neuen umweltfreundlicheren Mehrwegtragetasche aus Recyclingmaterial. Pro Einkauf mit dieser Günter Kastenfrosch Sonderedition gibt es einen Rabatt von zehn Cent (ausgenommen Tabakwaren, Verlagserzeugnisse sowie Geschenk- und Gutha-benkarten) und das Unternehmen spendet die gleiche Summe an gemeinnützige Institutionen und Vereine.
„Ich freue mich, dass PENNY sich für die Reduzierung des Plastikmülls und damit für Umweltschutz und Nachhaltigkeit entschieden hat. Das Unternehmen zeigt den Bürgerinnen und Bürgern nicht nur Alternativen zur Plastiktüte auf, sondern schafft darüber hinaus ein Anreizsystem für die Verwendung von Mehrwegtragetaschen und geht mit gutem Beispiel voran“, so Konrad Seigfried, Erster Bürgermeister der Stadt Ludwigsburg. In einem Berliner PENNY-Markt Mitte Februar lobten auch NABU-Präsident Olaf Tschimpke und Cem Özdemir, Bundesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen die bundesweite Initiative des Discounters.
„In allen 2.150 PENNY-Märkten deutschlandweit verkauften wir bisher pro Jahr 62 Millionen Plastiktüten. Das ist nun Vergangenheit“, sagte Jan Stegmann, Bezirksleitung PENNY. „Nun wollen wir unsere Kunden gezielt ermuntern, die besonders umweltfreundliche Mehrwegtragetasche aus Recyclingmaterial zu nutzen. So wird jeder – im wahrsten Sinne des Wortes – zum Träger des Umdenkens beim Einkaufen“.
Mit dem Ende der Plastiktüten können PENNY-Kunden nun zwischen der PENNY Papiertragetasche (Verkaufspreis: 0,10 €), der PENNY Mehrwegtragetasche (Verkaufspreis: 0,99 €) und der PENNY Baumwolltragetasche (Verkaufspreis: 1,49 €) wählen. Bereits am 7. Dezember 2016 hatte der Discounter den Bezug von Plastiktüten gestoppt, damit lediglich die bereits produzierten Plastiktüten noch abverkauft werden. Je nach Lagerbestand des jeweiligen Marktes wird dies in den kommenden Wochen der Fall sein.

 

(Foto v.l.: Katja Nguyen Thanh, Initiatorin der Agendagruppe „Ludwigsburg packt neu ein!“, Jan Stegmann, Bezirksleitung PENNY, Konrad Seigfried, Erster Bürgermeister der Stadt Ludwigsburg sowie Frank Handel, Vorsitzender der NABU-Gruppe Ludwigsburg )


Weißt du wo die Vögel sind?                                                                                          20.03.2017

In den vergangenen 50 Jahren hat es an den Futterstellen für die Winterfütterung noch nie so wenig gefiederte Gäste gegeben wie im vergangenen Winter. Die Mitarbeiter des NABU werden immer wieder gefragt, ob diese Beobachtungen auch andere Naturfreunde gemacht haben und worauf dieser massive Verlust zurückzuführen ist. Ohne Zweifel ist der Rückgang der Vogelscharen an den Futterstellen keine lokale Besonderheit, sondern überregional in vielen Gegenden Baden-Württembergs unübersehbar.

 

Woran liegt das? Die Gründe sind vielfältig. Der Bedarf naturnaher Flächen für Bauplätze und Straßenbau ist sicherlich ein Grund. Und da viele Gäste an unseren Futterstellen aus dem Norden und Osten Europas zu uns kommen, darf man annehmen, dass manche Gründe für den Schwund in der Vogelwelt nicht in Baden-Württemberg zu suchen sind. Aber auch bei uns haben sich die Lebensgrundlagen für viele Tierarten massiv verschlechtert. Noch vor wenigen Jahrzehnten klebten an der Windschutzscheibe nach einer einstündigen Autobahnfahrt viele Insektenleichen. Davon ist heute kaum noch etwas zu sehen. Wer das für erfreulich hält, muss wissen, dass fast all unsere Kleinvögel ihre Jungen mit Insekten aufziehen: Meisen, Finken, Sperlinge, Ammern, Baumläufer, Drosseln, Grasmücken, Rohr- und Laubsänger.

 

Das Vorkommen von Insekten hat seit Jahrzehnten dramatisch abgenommen. In Nordrheinwestfalen hat man seit über 25 Jahren Kontrollfänge an 88 Stellen durchgeführt. Dabei hat man einen Rückgang von 80 Prozent der Fluginsekten festgestellt: Bienen, Hummeln, Fliegen, Käfer und Schmetterlinge. Na und, könnte man fragen. Was ist schlimm, wenn wir diese "Plagegeister" los sind? Die Folgen sind unabsehbar, denn die Fluginsekten sind zunächst für die Bestäubung von Blumen und Bäumen verantwortlich. Das Sterben von Bienen und Hummeln vermindert die Bildung von Samen und Früchten. Fliegen, Käfer und Schmetterlinge sind fast alle Blütenbesucher. Die langfristigen Folgen könnten katastrophal sein. Viele Vorgänge in der Natur sind ganz erheblich aus dem Gleichgewicht geraten.

 

Etwa 60 Prozent der Fläche im Kreis Ludwigsburg wird landwirtschaftlich genutzt. Das bedeutet, dass diese Flächen mehrfach im Jahr bearbeitet werden und dadurch die Entwicklung vieler Insektenarten wenigstens behindert wird. Durch den Einsatz chemischer Substanzen unterschiedlichster Art werden zunächst die für die Landwirtschaft schädlichen Insekten getroffen. Viele andere für die Landwirtschaft unbedeutende Insekten trifft der Einsatz von Pestiziden aber auch. Bunte Blumenwiesen mit Bienen, Hummeln, Schmetterlingen, Heuschrecken und Käfern gibt es fast nur noch in Naturschutzgebieten. Für die Erhaltung des Gleichgewichtes in der Natur ist das aber offensichtlich viel zu wenig. Stattdessen muss etwa der Einsatz von Neonicotinoiden in der Landwirtschaft ausnahmslos verboten werden. Die katastrophale Wirkung auf Bienen ist wissenschaftlich belegt. Und da diese Gifte sehr langlebig sind, hält ihre zerstörerische Wirkung auch nach einem Verbot weiter an. Zusätzlich muss der ökologische Landbau stärker gefördert werden, damit es "giftfreie Oasen" auf den landwirtschaftlichen Flächen gibt.

 

Den dramatischen Verlust vieler Insektenarten nimmt der Laie kaum wahr. Allein die Entomologen - Wissenschaftler, die sich mit Insekten beschäftigen - machen uns auf das katastrophale Insektensterben aufmerksam. Den Rückgang der Vögel an unseren Futterstellen bemerkt aber auch der Naturfreund ohne spezielle Fachkenntnisse. Die Vögel machen uns als "Warnlampen" der Natur auf schwerwiegende Veränderungen aufmerksam.

 

Wenn die Vergiftung der Natur nicht gestoppt wird, werden viele Pflanzen durch den Mangel an Blütenbestäubern kaum noch Früchte und Samen bilden können. Die Schäden für die Landwirtschaft werden schwerwiegend sein. Und unsere Enkel werden die Vogelschwärme an unseren Futterhäuschen nur noch aus Erzählungen kennenlernen.

Kohlmeise mit Raupe (Foto: Jürgen Duchert), Schneesperling mit Insekten (Foto: Rainer Ertel), Zaunkönig mit Hummelschweber (Foto: Jürgen Duchert)


Das Zugwiesen-Gerinne: Ein Refugium bei strengem Frost                          28.01.2017

 

Wasservögel haben bei strengem Frost schwierige Zeiten zu überstehen. Der Eispanzer auf Seen, Teichen und langsam fließenden Gewässern schneidet sie von ihren Nahrungsquellen ab. Das galt in den letzten Wochen auch für den Neckar, weil die für die Schifffahrt befestigten Ufer keine Schlickränder mit kleinen Beutetieren anbieten.

 

In solchen Zeiten bildet das Umgehungsgerinne am Rande der Zugwiesen ein wichtiges Refugium für seltene, auf Feuchtgebiete angewiesene Vogelarten.

 

Das schnell fließende Gerinne friert auch bei 10 Grad unter null nicht zu. So haben die hier überwinternden Altvögel unter den Eisvögeln immer noch die Möglichkeit Fischchen und Kleintiere zu erbeuten.

 

Als Rarität überwintert dort wohl erstmals in Ludwigsburg auch eine Wasserralle. Sie ist mit dem Bläßhuhn und dem Teichhuhn verwandt, die man auch Bläßralle und Teichralle nennen kann. Allerdings ist die Wasserralle ein scheuer und recht seltener Vogel, den man im Raum Ludwigsburg nur mit Glück zu Gesicht bekommt.

 

Als weitere Seltenheiten waren am Rand des Gerinnes in den letzten Tagen auch Spieß-, Schnatter- und Krickenten auf kurze Distanz zu beobachten. Sonst sieht man sie meistens nur auf große Entfernung.

 

Jetzt ist es wichtig, dass die Tiere nicht beunruhigt werden, da es außer am Zugwiesenbach kaum mehr eisfreie Stellen gibt, wohin die Vögel ausweichen könnten. Die besten Chancen auf interessante Beobachtungen hat der, der auf den Wegen bleibt und sich ruhig verhält, denn das sind die Vögel gewohnt. Hunde sollten unbedingt - wie es ohnehin vorgesehen ist - an der Leine bleiben.

Die Bekassine, der Vogel des Jahres 2013 (Bild links / Foto: Konrad Gaus), benötigt einen weichen Boden, um dort mit ihrem Schnabel nach Beutetieren zu stochern. Bild mitte (Foto: Konrad Gaus): die Wasserralle und rechts der Eisvogel (Foto Jürgen Duchert).


Zwischenbericht Stunde der Wintervögel                            07.01.2017

 

Was viele Vogelfreudinnen und Vogelfreunde befürchtet hatten, wird nun durch die laufende Stunde der Wintervögel bestätigt: Die Zahl der sich in den Gärten und Parks aufhaltenden Vögel ist in diesem Winter deutlich zurückgegangen. Betroffen sind besonders Grünfink, Kernbeißer und sämtliche Meisenarten. 

Der NABU Ludwigsburg wurde vom Bundesverband informiert, dass aus 18.600 Gärten schon Beobachtungen gemeldet wurden. Das sind wesentlich mehr als zum gleichen Zeitpunkt 2016. Es dürfen aber gerne noch mehr werden, denn das macht die Ergebnisse in der Fläche noch genauer und erhöht die Chance, dass der NABU auch den Gründen für diese Entwicklung auf die Spur kommt. Und außerdem macht Vogelbeobachtung natürlich auch Spaß und frisch das Wissen rund um die Vogelwelt zudem noch auf. 

Wir wünschen einen schönen (Vogelzähl)Sonntag 

Die Vogelbeobachtungen können noch bis einschließlich 16. Januar gemeldet werden. 

 

Weitere Informationen unter 

 

https://www.nabu.de/news/2017/01/21780.html