Veranstaltungen im Jahr 2018


Advent, Advent..in den Zugwiesen

 

Was das Wetter angeht ist der NABU Ludwigsburg zur Jahresabschlussführung, welche immer am ersten Advent stattfindet, bereits einiges gewöhnt. Wir hatten schon viel zu warmes Wetter, wir hatten Schneegestöber und dieses Jahr eben feuchtes, trübes Wetter. Bisher hat es die Interessierten nicht davon abgehalten stets zahlreich zu erscheinen. Schließlich besteht nur an diesem Tag die Möglichkeit einen Blick hinter das grüne Tor zu werfen. Und Adventsgebäck gibt es in den Zugwiesen ja auch nicht alle Tage...

 

Aber auch in Hinsicht auf die Beobachtungen hat es sich wieder einmal gelohnt.

 

Nicht nur der Eisvogel saß ganz nah am Ufer, auch Tafelente, Reiherenten, Gänsesäger, Graugänse konnten beobachtet werden. Wegen den milden Temperaturen gab es immer noch einige blühende Pflanzen, Pilze und einen hübschen blaugrünen Blattkäfer zu bestaunen. Dr. Rainer Ertel, Carolin Zimmermann und Konrad Gaus klärten die Teilnehmer über Pflegemaßnahmen, die farblich markierten Holzpfähle und die durch Viehbeweidung entstandenen Schlickflächen auf und beantworteten Fragen.

 

Vier Blässgänse gehörten zu den seltenen Wintergästen dieses Jahres, welche von den Ornithologen im Spektiv präsentiert werden konnten. Passend zum Adventsbeginn war der absolute Star der Beobachtungsliste jedoch der seltene nordische Sterntaucher. Nach einer Bruchlandung auf einem Acker Ende November, gelang es dem Tier nicht mehr zu starten. Denn das können Taucher vom Land aus nicht. Ihre Beine sitzen so weit hinten am Körper, dass sie nur vom Wasser aus und mit langer Startbahn abheben können. Das geschwächte Tier landete erst im Tierheim und wurde dann, frisch beringt, in den Zugwiesen freigelassen. Hier scheint es sich ganz wohl zu fühlen, findet Nahrung und kann sich erholen.

 

Ob und wie lange der hübsche Sterntaucher bei uns bleibt steht in den Sternen.

 

Wer sein (Beobachtungs-)Glück versuchen will: Meist hält er sich zwischen dem Poppenweiler Bootsclub und der Mündung des Zugwiesenbaches auf dem Neckar auf. Hier kann man den eleganten Schwimmer, ohne zu stören, gut beobachten.

 

Eine Liste der gesammelten Beobachtungen der Führung gibt es wie immer auf www.naturgucker.de

 

Der NABU LB bedankt sich bei allen interessierten Teilnehmern der diesjährigen Führungen und Veranstaltungen für ihre Teilnahme, Mitwirkung und die großzügigen Spenden.

 

Die Termine für 2019 gibt es in Bälde auf der Seite Termine.

 

Bericht von Carolin Zimmermann, 03.12.2018


Klimaschutz-Demo in Köln

 

01.12.2018 - „Kohle stoppen - Klimaschutz jetzt“ hieß es bei zwei Großdemonstrationen in Köln und Berlin. Laut Angaben der Organisatoren, darunter auch der NABU, marschierten etwa 16.000 Menschen zum Berliner Kanzleramt, in Köln protestierten ca. 20.000 Menschen an der Deutzer Werft. Die Aktion war nötig, denn die Große Koalition versagt beim Klimaschutz kläglich. Das Klimaschutzziel 2020 beispielsweise wurde von der „Groko“ aufgegeben. Die verschiedenen Organisationen und die Teilnehmer der Kundgebung fordern deshalb gemeinsam einen raschen sozialverträglichen Kohleausstieg. Dieser muss bis zum Jahr 2030 vollzogen sein. Es ist jedoch auch unerlässlich die Kohlekraftwerkskapazitäten in Deutschland schon bis zum Jahr 2020 deutlich zu senken. Nur so ist die Erderwärmung überhaupt unter 2 Grad bis zum Jahr 2100 zu halten. Sollte dies nicht gelingen, werden wir katastrophale klimatische Bedingungen bekommen. Zum anderen verspielen wir unsere einstige Vorreiterrolle im Bereich der erneuerbaren Energien und damit verlieren wir auch viele Arbeitsplätze.

 

Der NABU Ludwigsburg fordert schon seit geraumer Zeit mehr Aktivität im Bereich des Klimaschutzes. Die Menschen verursachen die Globale Erwärmung mit ihren verschiedensten beängstigenden Folgen und auch nur wir Menschen können diese verhindern oder abmildern. Städte und Gemeinden im Landkreis Ludwigsburg sind gefragt als Vorbild bzw. Vorreiter zu agieren.

 

Um sich ein Bild von der Klima-Bewegung zu machen hat der NABU Ludwigsburg an der Veranstaltung in Köln teilgenommen. Die Anreise erfolgte am Vormittag klimaneutral mit der Bahn. Um 12 Uhr waren die meisten Teilnehmer an dem Kundgebungsgelände der Deutzer Werft angekommen. Trotz kühlem Wind spielte das Wetter einigermaßen mit, anfänglich ließ sich sogar die Sonne blicken. Nach einigen Reden bewegte sich die Klimaschützer auf einen Rundkurs über den Rhein und wieder zurück. Nach insgesamt drei Stunden Demo war für viele die Arbeit getan. Die Abschlusskundgebung war dann, auch bedingt durch den mittlerweile einsetzenden leichten Regen, nicht mehr gut besucht. Viele nutzten natürlich auch die Gelegenheit für einen Stadtbummel in Köln oder für den Besuch des dortigen Weihnachtsmarktes. Nach Ladenschluss ging es dann wieder zurück nach Stuttgart und dann weiter nach Ludwigsburg. Ein anstrengender Tag war vorbei und der NABU um eine Erkenntnis reicher. Warum den Hambacher Forst abholzen, wenn wir doch aus klimaschädlichsten und ineffizientesten Energieart, der Braunkohle, sowieso aussteigen müssen?

 

Bericht NABU Ludwigsburg Vorsitzender Frank Handel, 02.12.2018


NABU Baden-Württemberg Landesvertreterversammlung

 

24.11.2028 - Wie jedes Jahr lud der Landesverband des Naturschutzbundes Baden-Württemberg Ende November zur Landesvertreterversammlung (LVV) ein. Geladen waren alle NABU Gruppen im Ländle, aber auch NABU Mitglieder ohne Stimmrecht konnten an der Versammlung teilnehmen. Insgesamt waren etwa 250 Delegierte und Aktive gekommen. Für die NABU-Gruppe Ludwigsburg war der Vorsitzende Frank Handel nach Bruchsal, dem diesjährigen Versammlungsort, gereist. Die Anreise erfolgte klimaneutral mit der Bahn.

 

Der Landesvorsitzende Johannes Enssle gab in seinem Bericht wichtige Impulse für die weitere Arbeit des Naturschutzbundes in Baden-Württemberg. Ganz oben auf der Tagesordnung sieht er die  Minderung der Treibhausgasemissionen, die Bekämpfung des Insektensterbens, den Umbau der Landwirtschaft zu mehr Naturverträglichkeit und eine weitreichende Pestizidreduktion. Den Populismus sieht er als Gefährdung für einen starken Arten- und Naturschutz im Land und in Europa.

 

Es gab auch vieles erfreuliches zu berichten. Der NABU in Baden-Württemberg hat am 27ten August 2018 die 100.000 Mitgliedergrenze überschritten. Die breite Unterstützung aus der Bürgerschaft ist für die Naturschutzarbeit sehr wichtig. Johannes Enssle freut sich auch auf viele neue aktive Mitglieder. Dieses Jahr am 13ten Oktober konnte das Bodenseezentrum eröffnet werden. Der NABU ist mittlerweile über 100 Jahre am Bodensee aktiv. Vom neuen Zentrum werden 25 Schutzgebiete mit ca. 2.000 ha Fläche betreut. Pro Jahr werden etwa 400 Führungen und Veranstaltungen angeboten. Enssle gab ebenfalls einen Ausblick auf zukünftige Aufgaben und Termine. Der NABU BW richtet derzeit eine mittlere Ebene ein, die als Bindeglied zwischen dem Landesverband und den Gruppen fungieren soll. Die NABU Bezirksstellen sind hauptamtlich besetzt, sind örtlich näher an den Gruppen und können die ehrenamtlichen NABU-Aktiven besser unterstützen. Am 3. bis 6. Januar 2019 sind die Naturschutztage am Bodensee. Organisatorisch wird dieses Mal der NABU BW tätig sein. Alle Mitglieder sind aufgerufen sich bei dem größten Diskussionsforum für Naturschutz in Baden-Württemberg zu beteiligen, sowie zahlreiche Vorträge und Exkursionen zu besuchen. Enssle berichtete außerdem von der sukzessiven Erhöhung der Mittel für Natur- und Umweltschutz der Landesregierung Baden-Württemberg. Waren es im Jahr 2011 noch 30 Millionen, so steigerte sich die Mittel im Jahr 2016 auf 60 und werden im Jahr 2020 auf stolze 110 Millionen angewachsen sein. Die Gelder werden dringend benötigt um beispielsweise die Wachholderheiden zu pflegen oder den Streuobstschutz auszuweiten. Auch die Feldlerche, der Vogel des Jahres 2019, braucht Hilfe, denn seit 1985 sind die Bestände um 50 Prozent eingebrochen. Unsere Feldvögel kommen immer mehr in Bedrängnis.  Nicht nur deshalb fordert der NABU ein Umdenken in der Agrarpolitik. Mit der „114-Euro“-Agrarkampagne macht er darauf aufmerksam, dass die Subventionen in eine naturverträgliche Landwirtschaft fließen müssen. Deshalb hat der NABU den Pestizidbericht aufgelegt und fordert die Landesregierung zur Offenlegung der Mengen an Spritzmittel, die jährlich auf unseren Feldern versprüht werden. Der NABU BW wird die erfolgreichen Projekte wie „Natur nah dran“ oder „Blühenden Gärten“ weiterführen und so einen wichtigen Beitrag gegen den Rückgang der Insekten leisten.  Der NABU steht für einen offenen Diskurs und wird sich mit den Dialogforen Landwirtschaft und Erneuerbare Energien weiter einbringen.

 

Johannes Enssle appelliert an die NABU Mitglieder am 26. Mai 2019 zur Europa- und Kommunalwahl zu gehen. In Europa engagieren sich zahlreiche nationale Natur- und Umweltverbänd deren Arbeit unterstützt werden muss. So darf beispielsweise die EU-Wasserrahmenrichtlinie nicht aufgeweicht werden. Enssle macht auf die Aktion #protectwater aufmerksam, die es zu unterstützen gilt.

 

Die Verbandsspitze sowie die rund 250 Delegierten und Aktiven forderten zudem die Seilbahnpläne durch das Naturschutzgebiet Taubergießen nicht weiter zu verfolgen und statt dessen mit der Suche nach einer naturschutzverträglichen Alternative zu beginnen.

 

Beim Markt der Möglichkeiten konnten sich die NABU Mitglieder über die verschiedensten Projekte informieren und Ideen sammeln. Während der Pausen wurde auch die Gelegenheit genutzt sich mit anderen Gruppen auszutauschen. Für viele der angereisten Aktiven ging ein anstrengender aber erfolgreicher Tag zu Ende. Die Veranstaltung war übrigens sehr gut organisiert. Deshalb an dieser Stelle vielen Dank für die zahlreiche angereisten Mitarbeiter der NABU Landesgeschäftsstelle.

 

Bericht NABU Ludwigsburg Vorsitzender Frank Handel, 25.11.2018

 

Zur Pressemitteilung des NABU BW

baden-wuerttemberg.nabu.de

 

Links

www.naturschutztage.de

www.livingrivers.eu

naturerbe.nabu.de

www.fairpachten.org


Führung Alter Friedhof, Fotos und Collage S. Beyer
Führung Alter Friedhof, Fotos und Collage S. Beyer

Führung auf den Ludwigsburger Alten Friedhof

mit Carolin Zimmermann

Samstag 03.11.18, 14 Uhr, Dauer ca. 2 Std.

 

Naturgucken auf dem Friedhof ? Kann man, darf man, lohnt sich das denn überhaupt ? Man darf, man kann und ja, es lohnt sich. Alte Friedhöfe bieten zahlreichen Tieren Lebensraum. Es gibt dort alte Baumbestände, vielfältige Strukturen und viel Ruhe zur Nahrungssuche und Jungenaufzucht. Auf älteren Grabsteinen wachsen interessante Flechten, Moose und Farne, leben Insekten und Schnecken. Sogar Säugetiere wie Fuchs, Marder oder Eichhörnchen und viele Vögel fühlen sich wohl auf dem Gottesacker.  Auf dem Ludwigsburger Alten Friedhof gingen wir auf Spurensuche nach der Natur. Es lohnte sich auf alle Fälle auch mal genauer hinzuschauen.

Bericht:  Naturkundlich-historische Führung mit Carolin Zimmermann auf dem Ludwigsburger Alten Friedhof

 

Zwischen Amberbaum, Eibe und Ewigkeitssymbolik

 

33 Interessierte jeglichen Alters fanden sich am Samstag Nachmittag zu einer Kurzführung des NABU Ludwigsburg auf dem Alten Friedhof ein. Zwischen der alten Aussegnungshalle von 1868, dem Zeppelin Mausoleum und der Grablege des letzten württembergischen Königs finden sich hier Grabmonumente bekannter und weniger bekannter Ludwigsburger. Kriegsgräber erinnern an die Opfer dreier Kriege in zwei Jahrhunderten. Kunstvolle Steinmetzarbeiten zeigen Ewigkeitssymbole aus der Natur. Stare zwischen Efeuranken, Eichenlaub und immer wieder Mohnkapseln. Symbole für den ewigen Schlaf, erklärt einer der Teilnehmer.

 

Dazwischen stehen Monumente der Natur, wie sie in unseren Wirtschaftswäldern kaum mehr zu finden sind. Säge und Vollernter mussten sie nie fürchten und so wachsen hier riesige Großvaterbäume mit ausladenden Ästen und dicken Wurzeln. Neben Buchen, Eichen und uralten Eiben finden sich hier auch exotische Bäume wie Scheinzypresse, Platane, Atlaszeder oder der Amerikanische Amberbaum.

 

Leider gab es keine harzende Stelle an diesem Baum aus dem Südosten der USA. Das Styrax-Harz wurde von den indianischen Ureinwohnern wie Kaugummi gekaut. Das hätte so mancher wohl gerne mal getestet. Die blutroten Blätter des Amerikanischen Amberbaumes verführen so manchen Führungsteilnehmer ein Blätterbouquet mit nach Hause zu nehmen. Ein Mädchen sammelt Bucheckern, eine ältere Dame die langen Schoten der Gleditschie, eine weitere Moos und Ginkgoblätter - Herbstdeko.

 

Für Dekoration haben die Eichhörnchen keinen Sinn. Sie sind damit beschäftigt Eicheln als Wintervorrat zwischen den Reihen der Soldatengräber zu verbergen.

 

Auf den alten Grabsteinen aus Sandstein, Granit, Tuff und Marmor wachsen saftig grüne Moose und bunte Flechten. Goldhähnchen und Kleiber piepsen in den Zweigen. Vor den Friedhofsmauern rasen Notarztwagen mit blinkenden Lichtern Richtung Klinikum vorbei. Auf dem Friedhof ist es ruhig und friedlich. Eine kleine Ludwigsburger Naturoase mit viel Leben zwischen den Toten.

 

Bericht: Frank Handel, NABU-Ludwigsburg


Irrweg Pestizide Ausstellung und Vortrag, Fotos und Collage S. Beyer
Irrweg Pestizide Ausstellung und Vortrag, Fotos und Collage S. Beyer

 Vortrag und Ausstellung zum Thema IRRWEG PESTIZIDE

 

Das katastrophale Sterben der einheimischen Insekten hat viele Menschen aufgeschreckt. Die Problematik wird inzwischen auch in der Bundesregierung erkannt und es wird nach Lösungen und Verbesserungen gesucht. Dem hochinteressanten Vortrag des Vorsitzenden des NABU Kornwestheim Bernd Mathe am Samstagabend lauschten an die zwanzig Teilnehmer. Die anschließenden Diskussionen haben gezeigt, dass auf allen Ebenen versucht werden muss, die Vergiftung der Natur zu beenden oder wenigstens zu reduzieren. Das fängt im kleinen Hausgarten an, wo man ein paar Blattläuse auf den Rosen hinnehmen sollte. Und das geht bis zu den großen landwirtschaftlichen Flächen, wo da und dort schon heute pestizidfrei produziert wird. Das betrifft aber auch den Verbraucher, der weniger auf den Preis und mehr auf die Qualität der Nahrungsmittel schauen sollte. Wer die billigsten Nahrungsmittel der Großkonzerne kauft, um mehr Geld für ein noch PS-stärkeres Auto zu sparen, der unterstützt durch sein Kaufverhalten die Agrarinduststrie, die für die Pestizidbelastung unseres Landes in hohem Maße verantwortlich ist. Landwirte und Naturschützer sind sich mit dieser Einschätzung einig.

 

Trotz des nassen Wetters, welches für eher mäßigen Besucherandrang auf der Kirbe sorgte, fanden einige Interessierte den Weg in die Ausstellung. Neben dem Ausstellungskonzept, zeigten die Remsecker, Ludwigsburger und Kornwestheimer NABU-Aktiven Fotos und Videos der Flora und Fauna der lokalen Agrarlandschaft und informierten über den Artenschwund in unserer Region und die Gründe dafür. Ein Büchertisch mit Literatur über Insekten, Infomaterial zu Insektensterben, Pestizideinsatz und Lösungsansätzen für einen Wandel in der Agrarpolitik rundete das Angebot ab.

 

Verantwortungsvolle Verbraucher, Landwirte und Naturschützer wollen, so die Erkenntnis des Abends, eigentlich das selbe : Eine naturverträgliche, giftfreie Landwirtschaft, die sich für die regionalen und kleinen Betriebe wieder lohnt; eine faire, tiergerechte Viehhaltung ohne Massenproduktion, von der die Landwirte leben können; und eine Agrarlandschaft in der es wieder Platz für Rebhuhn, Feldlerche, Laufkäfer und Feldgrille gibt; in der es Verstecke und Brutmöglichkeiten in Hecken, Gräben, Blühstreifen und Brachflächen zur Nektarsuche für Insekten gibt.

 

Verbraucher und auch viele Landwirte haben inzwischen begriffen: das Artensterben – es sterben ja längst nicht nur die Insekten weg – ist leider genauso wenig fake news wie der Klimawandel. Wir stecken bereits mitten drin.  

 

Bericht: C. Zimmermann, R. Ertel 


Aktionstag Casa Mellifera am 30. September 2018

 

Beim Tag der Offenen Tür der “Casa Mellifera” war der NABU Ludwigsburg einer der Aussteller. 

 

Von 11-17 Uhr konnten die zahlreichen Besucher bei schönstem Herbstwetter durch die Stände rund um die Casa bummeln, sich informieren und austauschen. Neben den Imkern gab es Stände der Neckarguides, der Grünen Nachbarschaft, der Umweltakademie, von den Umweltpaten und einigen mehr. Musikalische Darbietungen, ein Naturtheater, Führungen, Kinderbasteln und Gespräche rundeten das Programm ab. Für das leibliche Wohl sorgte ein Kuchenverkauf und der Grill mit Imker-Spezialitäten wie dem “Drohnenstachel”. Biertische, Bänke und Liegestühle luden zum Entspannen in der Sonne ein.

 

Am NABU-Stand informierten Carolin Zimmermann und Frank Handel zum Thema Schwalben und Blühende Gärten. Neben NABU Flyern und Saatgut zum Mitnehmen gab es Fachbücher und Infomaterial zum Anschauen und Probelesen, sowie die Möglichkeit Fragen zu stellen. Vom Torf- und giftfreien Gärtnern, über Totholz im Garten, wildbienenfreundliche Pflanzen und der Montage von Schwalbennisthilfen wurde viel gefragt.

 

Eine kleine Fotoausstellung zeigte die Artenvielfalt eines Naturgartens. Ein sichtbarer Beweis, dass ein jeder von uns durch den Aufbau seines Gartens und das Setzen und Säen von heimischen Wildpflanzen selbst ein wenig gegen die Monotonie und Blütenarmut unserer Kulturlandschaft tun kann. Denn diese ist einer der Gründe für das Verschwinden vieler Insekten.

 

Dass es rund um die Casa mit ihren Totholzhaufen, Mauern, beerenreichen Hecken und Blütenpflanzen eine reiche Artenvielfalt gibt, zeigen die Beobachtungen und Fotos des Tages auf www.naturgucker.de

 

Während der Standbetreuung bekamen Carolin und Frank nicht nur Besuch von naturinteressierten Menschen sondern auch von Spitzmaus, Steinhummel, Tagpfauenauge und Kurzflügler. Ziehende Schwanzmeisen, Rauchschwalben und ein Rotmilan schauten auch vorbei. Ein schöner Tag mit spannenden Beobachtungen, neuen Bekanntschaften und interessantem Austausch. 

 

Bericht: Carolin Zimmermann, Fotos: Sabine Beyer, Frank Handel


Tüpfelsumpfhuhn, Foto: Konrad Gaus
Tüpfelsumpfhuhn, Foto: Konrad Gaus

Bericht Kurzführung Zugwiesen am 05.09.2018

 

Einen lupenreinen LIFER bescherte der Abendgang in die Zugwiesen mit C. Zimmermann und K. Gaus den meisten der 15 Teilnehmer der NABU Führung.

 

Einen was... ?

 

Lifer nennt man im “Orni Slang” der Vogelbeobachter weltweit, wenn jemand eine Art zum allerersten Mal beobachtet. Für manchen Teilnehmer waren das schon die vier rufenden Flussuferläufer an der Schleuse, der junge Habicht, die Hohltaube und der Wanderfalke, welche das Areal überflogen.

 

Die wahre Sensation aber war das Tüpfelsumpfhuhn, das von allen Teilnehmern und einigen extra angereisten Ornis in Konrad Gaus Spektiv beobachtet werden konnte. Dieser Vogel, der etwa so groß wie eine Amsel ist, ist selten und wie alle Rallen schwer zu beobachten. Meist hört man nur Rufe, weil die Tiere selbst sich verborgen halten. Leider gibt es immer weniger vegetationsfreie Schlickflächen in den Zugwiesen, auf denen rastende Zugvögel nach Nahrung stochern können.

 

Welch ein Glück dass das Tüpfelsumpfhuhn eine gefunden hatte. Da blieb manch einer gerne länger und nahm sogar die Schwärme von Stechmücken in Kauf. Ein Tüpfelsumpfhuhn gibt es schließlich nicht alle Tage! Und mit der Dämmerung kamen dann auch die Fledermäuse und nahmen sich der lästigen Moskitos an.  

 

Bericht: Carolin Zimmermann - NABU-Ludwigsburg


Kurzführung in die Ochsenwiesen

Datum:  Freitag, 17.08.2018, 19 - 21 Uhr

Treffpunkt: Am Sandstrand in Neckarrems

Leitung: Carolin Zimmermann

Beobachtungen "Sandstrand an der Rems" unter

https://www.naturgucker.de/?gebiet=-966211069

und

Beobachtungen "Ochsenwiesen - Neckarauen" unter

https://www.naturgucker.de/?gebiet=1264962876


Steinkauz Foto M. Kremer
Steinkauz Foto M. Kremer

Naturfreunde genießen die vielfältige Natur in den Streuobstwiesen am Hummelberg

 

Auch im Juli konnten Marius Kremer und Carolin Zimmermann vom NABU-Ludwigsburg interessierten Naturfreunden eine Fülle oft seltener Tier- und Pflanzenarten vorführen. Der Grünspecht - auf der Jagd nach Ameisen - war im hohen Gras nur schwer zu sehen. Aber schließlich konnte auch die jüngste Teilnehmerin der Gruppe den Specht im Fernrohr betrachten. Dieser junge Specht ist zwar nicht so prächtig gefärbt wie seine Eltern. Dafür ist es aber erfreulich zu sehen, dass der Specht hier erfolgreich gebrütet hat. Der schwarzweiße Buntspecht zeigt sich auch kurz an den Bäumen. Mäusebussard und Turmfalke sind zwei Greifvögel, die am Hummelberg vorwiegend Jagd auf Feldmäuse machen. Zilpzalp, Hausrotschwanz und Rauchschwalben sind einige der Singvögel, die zusehen sind. Highlight ist in der Abenddämmerung ein Grauschnäpper. Er ist zwar nicht so bunt wie der Eisvogel, den man am Neckar oft sehen kann, dafür aber etwa hundert mal seltener. In Remseck brüten vermutlich nur noch 2 Paare dieser Art. Der Grauschnäpper war so gesehen der Ersatz für den Steinkauz, den man zwar mehrfach hören konnte, der sich aber leider nicht gezeigt hat. Libellen, Feldhasen und sogar eine am Abendhimmel flatternde Fledermaus rundeten die Fülle der zu beobachtenden Tierwelt ab.

 

An Wildblumen wurden Storchschnabel, Hufeisenklee, Beinwell, Wiesenlabkraut, Wiesensalbei, Wiesenflockenblume, die Nesselblättfige Glockenblume und die Acker-Witwenblume gezeigt, zusätzlich dazu auch die typischen Obstbäume des Gebietes.

 

Bericht: Rainer Ertel - NABU-Ludwigsburg

 

Die Fotos: Grauschnäpper (Rainer Ertel) - Junger Grünspecht (Carolin Zimmermann) -  Collage (Sabine Beyer)

 


Naturfreunde erleben die bunte Vogelwelt am Sonnenhof             08. Juli 2018

 

Dass der Aldinger Sonnenhof ein Paradies für Kinder, Familien und Haustiere ist, ist weithin bekannt. Dass aber auch zahlreiche Wildvögel hier fast paradiesische Bedingungen zu Brut und Nahrungssuche vorfinden, davon konnten sich die 15 Teilnehmer der Sonnenhof-Kurzführung des NABU-Ludwigsburg überzeugen.

 

Bereits am Parkplatz sangen Stieglitze und Buchfinken aus der Lindenallee. Ringeltauben, Wacholderdrosseln und Haussperlinge suchten am Feldrand nach Nahrung.

 

Die verschiedenen Strukturen wie insektenreiche Viehweiden, kurzflorige Rasenflächen und blütenreiche Staudenfluren im Wechsel mit Kornfeldern, Streuobstgärten und unbetonierten Feldwegen bieten Wildtieren all das, was in der monotonen Agrarlandschaft oft fehlt.

 

In den offenen Ställen des Hofes finden Rauchschwalben beste Brutmöglichkeiten. Ihre aus Lehm und Stroh gebauten Nester kleben sie an Balken und Mauern innerhalb von Gebäuden; anders als die Mehlschwalbe, die ihr Nest stets außerhalb von Gebäuden anbringt und der mit Nisthilfen an Gebäuden geholfen werden kann. Da es immer weniger Viehhaltung in offenen Ställen gibt und auch die damit verbundenen Insekten fehlen, hat es die Rauchschwalbe da schwerer. Der Allerweltsvogel wird zunehmend seltener. Der Sonnenhof beheimatet aber mehrere Rauchschwalbenpaare. Die grazilen schwarz-weißen Tiere mit der rostroten Kehle konnten aus nächster Nähe direkt am Nest beobachtet werden, wo sie das Gelege der zweiten Brut bebrüten.

 

Auch der Vogel des Jahres, der Star, zeigte sich. Ein großer Schwarm diesjähriger Jungstare überflog das Hofgelände. Anders als ihre blauschwarzen, weiß gepunkteten Eltern tragen sie vorerst schlichtes graubraun. Stare profitieren von der Weideviehhaltung. Die davon angezogenen Fliegen sind eine proteinreiche Nahrungsquelle.

 

Auf dem Hof der Hörrs gibt es auch einen Turmfalken-Nistkasten. Die 4 Jungen dieses Jahres sind gerade ausgeflogen und beobachten aus sicherer Höhe von der Storchen-Nisthilfe aus das Treiben auf dem Hof.

 

Im nahen Brombeerdickicht gelang es C. Zimmermann und R. Ertel ein Paar Neuntöter mit einem Jungvogel ausfindig zu machen. Dass eine Rote-Liste-Art erfolgreich in Aldingen gebrütet hat, ist höchst erfreulich! Die hübschen Singvögel mit der “Panzerknackermaske” ernähren sich von Mäusen, Eidechsen und Großinsekten, welche sie zur Bevorratung auf Dornenzweige aufspießen, manchmal eben auch NEUN Beutetiere.

 

Ein Schwarm Dohlen präsentierte sich im Birnbaum, Mäusebussarde lauerten beim Hühnergehege auf unvorsichtige Mäuse und auf dem nahen Schornstein der Kläranlage saß der Wanderfalke.

 

Ganz schön was los auf sowie rund um den Sonnenhof und absolut begeisternd für alle Naturfreunde und NABU-Mitglieder!

 

Eine vollständige Liste und Fotos der beobachteten Tier- und Pflanzenarten gibt es wie immer auf www.naturgucker.de

 

Bericht: Carolin Zimmerman


Dachs in den Zugwiesen, Mai 2018. Foto: Konrad Gaus, NABU LB
Dachs in den Zugwiesen, Mai 2018. Foto: Konrad Gaus, NABU LB

Langer Donnerstag in den Zugwiesen - Naturkundliche Abend-Führung am 21.06.2018

 

Datum:  Donnerstag, 21. Juni 2018, 20 Uhr, Dauer ca. 1,5 Std.

Treffpunkt:  Poppenweiler Schleuse

Leitung :  Konrad Gaus

 

Die Zugwiesenführung in den Abendstunden lässt das Neckarbiotop in einem anderen Licht erscheinen. Der NABU Ludwigsburg lädt am längsten Tag des Jahres alle interessierten Naturfreunde auf einen Streifzug durch das renaturierte Gebiet ein. Es gibt meistens viel zu entdecken - vielleicht lassen sich Fledermäuse, Wasservögel mit Ihren Jungen oder sogar Dachse blicken. Wir sind gespannt. 

 

Treffpunkt ist um 20 Uhr an der Schleuse Poppenweiler, die Führung wird etwa bis 21:30 Uhr dauern. Empfehlenswert ist ein Ferngals und dem Wetter angepasste Kleidung.

 

Fotos:

Bericht:

 

Abendführung durch die Zugwiesen am längsten Tag des Jahres

 

Ist so eine Abendführung denn attraktiv für Naturfreunde? Offenbar hat das Angebot des NABU-Ludwigsburg viele angesprochen, denn es waren etwa 25 Teilnehmer, die sich um 20 Uhr an der Schleuse Poppenweiler eingefunden hatten. Da war es natürlich ein Vorteil, dass neben Konrad Gaus 2 weitere erfahrene Vogelbeobachter geholfen haben, so manche Vogelart im Teleskop hautnah zu präsentieren und Fragen zu beantworten. Bei den Sumpf- und Teichrohrsängern sind die Jungen der ersten Brut vermutlich noch nicht ausgeflogen. Die Männchen, die man am Gefieder kaum unterscheiden kann, ließen ihre ganz unterschiedlichen Gesänge fast die ganze Zeit hören. Die Nachkommen von Graugänsen und Stockenten sind teilweise schon flügge. Die Uhus waren mehr zu erahnen als zu sehen, weil sie sich anders als im vergangenen Jahr einen gut versteckten Brutplatz ausgesucht hatten. Neben der Vogelwelt konnten Prachtlibellen und ein Bisam ausführlich beobachtet werden. Highlight dieser Führung war zum Schluss eine Brandgans, eine Rarität, die erst am Vormittag auf dem Turmsee entdeckt worden war und die als Höhepunkt allen Teilnehmern im Fernrohr gezeigt werden konnte.

 

Eine weitere Abendführung ist für den Sonntag 8.Juli um 19 Uhr am Sonnenhof/Aldingen geplant. Dabei soll es neben anderen Vogelarten im Bereich eines naturnah gestalteten Bauernhofes vor allem um die Rauchschwalbe gehen. Diese Schwalbenart muss durch Schutzmaßnahmen unterstützt werden. Ihr Bestand nimmt seit Jahrzehnten ab, auch weil kaum noch Rinder gehalten werden.

 

Bericht: Rainer Ertel


Schafstelze - Römerteich - Mai 2013, Foto: NABU Dr. Rainer Ertel
Schafstelze - Römerteich - Mai 2013, Foto: NABU Dr. Rainer Ertel

Kurz-Exkursion als Schnupperkurs für Vogelbeobachter zum "Stämme-Teich"

 

Sonntag 6. Mai 2018 um 7 Uhr

Treffpunkt: Eierhof Walker

(Ludwigsburger Steige 100, 71686 Remseck a. N.)

Wegstrecke: etwa 2,5 Kilometer

Dauer: etwa 60 Minuten

Leitung: Rainer Ertel und Marius Kremer

 

Die Remsecker Aktiven des NABU-Ludwigsburg Dr. Rainer Ertel, Sabine Beyer, Marius Kremer, Carolin Zimmermann sowie Konrad Gaus aus Oßweil werden über das Jahr verteilt einige Kurz-Exkursionen als Schnupperkurse für interessierte Vogelfreunde anbieten. Dabei soll es nicht wie sonst darum gehen, besonders viele Vogelarten zu sehen. Vielmehr sollen auf kurzen Wegstrecken innerhalb von etwa 40 bis 80 Minuten an attraktiver Stelle wenige oder einzelne Arten vorgestellt werden, die man sich auch leichter merken kann.

Fotos und Collage: NABU S. Beyer
Fotos und Collage: NABU S. Beyer

Bericht

 

Kurze Morgenexkursion zum "Römerteich" und zur Blühwiese am Regengraben

 

Der frühe Vogel fängt den Wurm und die frühen Vogelbeobachter schauen dabei zu. Wer sich schon um 7 Uhr am Eierhof Walker am Rande von Aldingen eingefunden hatte, dem wurde auf der Exkursion des NABU-Ludwigsburg ein kleiner, aber sehr wichtiger Teil der Remsecker Vogelwelt vorgestellt.

Gartenrotschwanz - Römerteich - Mai 2018, Foto: NABU Dr. Rainer Ertel
Gartenrotschwanz - Römerteich - Mai 2018, Foto: NABU Dr. Rainer Ertel

Aufgrund der ökologischen Verbesserungen durch die Stadt Remseck sind es auch in diesem Jahr mindestens 3 singende Dorngrasmücken, deren kratzigen Gesang man seit 3 Wochen fast den ganzen Tag über hören kann. Ein Männchen zeigte sogar den auffälligen Balzflug über den Bäumen. Die erwarteten Schafstelzen konnte man nur kurz beobachten. Sie haben in diesem Jahr bisher nur zwei Brutreviere in Richtung Neckargröningen besetzt. Aber vermutlich werden sich Spätankömmlinge noch am Regengraben einfinden.

 

Glück hatten wir mit dem Sumpfrohrsänger. Er war wie andernorts erst am Vortag aus Afrika zurückgekehrt und sang lange unsichtbar in einem Baum, danach aber auch frei sitzend zwischen Schilfhalmen. Ein Turmfalkenpaar zeigte sich auch. Das lässt hoffen, dass sie auch in diesem Jahr ihre Jungen mit Feldmäusen als Futter aufziehen werden.

 

Als "Dessert-Nachschlag" dieser 90-Minuten-Exkursion sang zum Abschluss noch ein farbenprächtiger Gartenrotschwanz dicht beim Eierhof. Insgesamt konnten die Teilnehmer zur frühen Morgenstunde ein gutes Dutzend an einheimischen Brutvogelarten kennenlernen.

 

Leitung: Rainer Ertel und Marius Kremer für den NABU-Ludwigsburg


Baumpflanzaktion am Casa Mellifera am 26. April 2018

 

Einen Baum zu pflanzen – das hatte schon immer eine große symbolische Bedeutung. Schülerinnen und Schüler der Ludwigsburger Gottlieb-Daimler-Realschule (GDRS) wollten beim NaturInfoZentrum Casa Mellifera einen Obstbaum der alten Wildobstsorte Speierling pflanzen und damit ein Zeichen setzen gegen den Klimawandel. Initiiert hat die Aktion die Schülersprecherin der GDRS, Caro Dold. Dass die Schülerinnen und Schüler nicht kommen konnten war sehr schade. Es fehlte schlicht eine Aufsichtsperson, die einen Ausflug zum Hungerberg möglich macht. Der von Joachim Haaß (Förderverein Speierling, NABU Remseck) mitgebrachte Baum wartete jedoch auf seine Pflanzung. Also schritten die Anwesenden Caro Dold, Susanne Schreiner vom städtischen Fachbereich Bürgerschaftliches Engagement und Soziales, Joachim Haaß und der Vorsitzende des NABU Ludwigsburg Frank Handel zur Tat und setzten den Speierling fachgerechte an seinen neuen Standort. Eine solche tolle gemeinschaftliche Aktion verdient natürlich eine Würdigung. Der NABU Ludwigsburg spendet nicht nur den Baum, sondern bedankt sich bei Caro Dold für ihr Engagement.


Fotos und Collage: NABU S. Beyer
Fotos und Collage: NABU S. Beyer

Vogelkundliche Tagesfahrt ins Naturschutzgebiet bei Waghäusel am 21.04.2018

 

Das Naturschutzgebiet Wagbachniederung ist in den letzten Jahren zu einem beliebten Reiseziel für Naturfreunde aus ganz Deutschland geworden. Der Naturschutzbund (NABU) Ludwigburg plante schon länger eine Tagesausfahrt durchzuführen, um einmal andere und vor allem größere Gebiete, wie beispielsweise das Naturschutzgebiet bei Waghäusel im Landkreis Karlsruhe kennen zu lernen. Im April war es nun soweit. Die Volkshochschule Ludwigsburg organisierte die Busfahrt in die Rheinebene. Die Ausfahrt konnte somit einer weiteren Personengruppe angeboten werden, die sich für Naturthemen aus dem Angebot der VHS interessieren. Geleitet wurde die vogelkundliche Exkursion vom Remsecker Ornithologen Dr. Rainer Ertel.

 

Knapp ein Duzend Vogelbegeisterte zogen am Samstagmorgen vom Busbahnhof Ludwigsburg los um Purpurreiher, Rohrweihen, Regenpfeifer, Bartmeisen, Blaukehlchen oder die verschiedensten Entenarten zu erleben. Nach kurzweiliger Fahrt mit den ersten Informationen von Rainer Ertel erreichte die Gruppe den Ausgangspunkt, den Stadtteil Waghäusel der gleichnamigen großen Kreisstadt.

 

Bereits nach wenigen Metern konnte die Gruppe den Gesängen der Nachtigall lauschen. Im weiteren Verlauf waren viele der wunderbaren Sänger zu hören, im dichten Gehölzstreifen aber nicht zu entdecken. Auf den angrenzenden Feldern zog der seltene Kiebitz mit seinem eigenwilligen Flug einige Runden. Einst war der Kiebitz weit verbreitet, nun steht er hierzulande auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Aus dem Unterholz tauchte ein Fasan mit seinem farbenprächtigen Gefieder auf. Zu unserer Besuchergruppe hielt er einen großen Abstand, vorbeiradelnde Radfahren beeindruckten ihn aber wenig. Bereits vor dem eigentlichen Ziel, den aufgelassenen Wiesen- und Wasserflächen einer ehemaligen Zuckerfabrik, konnten schon die ersten Höhepunkte „abgehakt“ werden.

 

Das Schutzgebiet Wagbachniederung ist Teil einer ehemaligen Rheinschlinge. Im Laufe der Zeit verlandete das Gelände und es entstand ein großes Niedermoor. Aufgrund umfangreicher Eingriffe durch großflächige Klär- und Absetzbecken zur Reinigung von Rüben verschwanden mit der Zeit die meisten moortypischen Tier- und Pflanzenarten. Ab 1983 wurde das Gelände unter Schutz gestellt und als im Jahr 1995 das Werk der Süddeutschen Zucker AG den Betrieb einstellte, entwickelt sich die größte naturnahe Schilffläche im Regierungsbezirk Karlsruhe. Für die zahlreichen Wasservogelarten stellt das Gelände einen bedeutenden Rast- und Brutplatz dar.

 

Nun folgten, die mit Fernglas und Telekameras ausgestatten Naturbeobachter einem Trampelpfad zu einer kleinen Holzhütte. Im Schutz der Holzplanken und durch kleine Luken schauend sind Beobachtungen von scheuen Vögeln auch auf nächster Nähe möglich. Als Wetterschutz war die Hütte nicht nötig, denn bei strahlendem Sonnenschein stiegen die Temperaturen bereits im April auf sicher dreißig Grad. Seit dem Trampelpfad war der Blick auf die Wasser- und Schilfflächen frei. Jetzt konnte die Rohrweihe bei ihrem Beuteflug beobachtet werden, im Schilf versuchte sich ein Teichrohrsänger zu verstecken und der Ruf des Kuckucks schallte aus einer anderen Richtung. Endlich zeigte sich auch das Blaukehlchen, das so viele erhofft hatten zu sehen. Eine Vogelsichtung folgte der anderen. Zu sehen waren beispielsweise Mönchs- und Dorngrasmücken, Rohrammern, Zwerg-, Hauben- und Schwarzhalstaucher sowie die verschiedensten Entenvögel. Bei uns selten zu sehende Rost- und Kanadagänse, Schnatter-, Krick-, Knäk-, Löffel-, Kolben- und Reiherenten gaben sich ein Stelldichein.

 

Das Spektiv, von Rainer Ertel mühelos auf der Schulter transportiert, wurde abermals eingestellt. Nun zeigten sich einige Purpurreiher von ihrer ganzen Schönheit. Das Gebiet Waghäusel ist eines der wichtigsten Brutgebiete. Derzeit sind etwa siebzehn besetzte Nester bekannt, wie Gebietskenner Ulrich Mahler erzählte. Der Naturschützer setzt sich mittlerweile seit Jahrzenten für den Schutz des Vogelparadieses ein und ist natürlich kein Unbekannter. Ursprünglich aus dem Remstal kommend wohnt er nun in nächster Nähe zum Schutzgebiet und ist dort nahezu täglich unterwegs. So war die Freude groß als beide Vogelkoryphäen Mahler und Ertel wieder einmal aufeinandertrafen. Nach ein paar Hintergrundinformationen und wichtigen Tipps über die besten Beobachtungsplätze warnte Ulrich Mahler noch vor der gnadenlosen Sonne. Und in der Tat. Gute Rast- und Schattenplätze für Besucher waren kaum vorhanden.

 

Langsam ging die Runde um die große Seenplatte zu Ende. Von dem mit blühenden Obstbäumen gesäumten Geh- und Radweg konnte Rainer Ertel noch zwei Schwarzkopfmöwen entdecken. Diese Sichtung rundete die Bandbreite der gesichteten Arten nun vollends ab. Trotz ebener Wegstrecke war jetzt eine Stärkung in einem Eiscafé nötig. Bei Kuchen oder Eis zeigten sich alle Teilnehmer mit dem Verlauf der Exkursion höchst zufrieden. Ehe es auf die Heimreise ging ergab eine schnelle Bilanz etwa fünfzig beobachtete Vogelarten. Es war ein sehr schöner Tag mit vielen Erlebnissen. Vielen Dank der VHS und Rainer Ertel für die Organisation.

 

Bericht: Frank Handel, NABU Ludwigsburg, 24.04.2018

Bildergalerie Waghäusel


 Frühlingsführung des NABU LB in den Zugwiesen bei sonnigem Wetter sehr gut besucht

 

Bei schönstem Wetter war das Interesse an der NABU-Führung am Sonntagmorgen sehr groß. So fanden sich am 15ten April etwa 30 Teilnehmer ein. Gut war, dass drei erfahrene Vogelkundler des NABU dabei waren, die den interessierten Naturfreunden Auskunft geben konnten.

 

Gleich in direkter Nähe des Treffpunktes - der Poppenweiler Schleuse - konnten bereits die ersten Beobachtungen gemacht werden: neben einem segelnden Rotmilan zeigten sich sowohl eine Gebirgstelze als auch eine Bachstelze. Durch ein Teleskop ließ sich dann auch - bei hellem Sonnenschein - der Uhu bestens beobachten, der erfreulicherweise nun im vierten Jahr in Folge in den Poppenweiler Felsen einen Brutplatz hat. An den Wasserflächen der Zugwiesen saß das Blässhuhn auf dem Nest, während die Graugänse schon in mehreren Familien Ihre Jungvögel ausführten.

 

Auf dem Wasser war die Balz eines Gänsesägerpaares zu beobachten, sowie mehrmals eine schwimmende Bisamratte. Außerdem konnten die Teilnehmer den Gesängen von Rohrammer und Mönchsgrasmücke lauschen - beides sind Singvögel, die an den Schilf- und Busch-bestandenen Ufern des Schutzgebietes brüten.

 

Die Teilnehmer konnten neue Eindrücke im Gebiet sammeln und so manch Wissenswertes mitnehmen. Es wurde deutlich, dass die Zugwiesen ein erfolgreiches Beispiel sind, wie der Mensch Natur zurückbringen kann. Gemeinsam mit der Stadt Ludwigsburg setzt sich jetzt der NABU dafür ein, dass dies durch gezielte Pflegemaßnahmen so bleibt oder sogar noch verbessert werden kann.


Vogelaktionstag mit Nistkastenbau, Foto-Ausstellung und Bewirtung

 

Aktionstage „Treffpunkt Natur“ im Akademie-Natur-Info-Center Casa Mellifera

 

Am Sonntag, den 8. April 2018, 13-17 Uhr, luden die Umweltakademie Baden-Württemberg, die Stadt Ludwigsburg und der Naturschutzbund (NABU) Ludwigsburg ins Natur-Info-Center „Casa Mellifera“ (Grünanlage Hungerberg, Zugang über Marbacher Straße 193) unter dem Motto „Heimische Vogelwelt: erkennen, bestimmen, schützen“ zu einem Vogelaktionstag ein. 

 

Dort war die einzigartige Ausstellung zur Vogelwelt der Zugwiesen des NABU-Ornithologen Rainer Ertel und weiterer Naturfotografen des NABU Ludwigsburg zu sehen sein. Die Fotoausstellung zeigt hochwertige Aufnahmen aus den Zugwiesen. Neben den Vogelarten wird auch das renaturierte Gebiet am Neckar portraitiert.

 

Familien mit Kindern waren zudem eingeladen Nisthilfen aus vorgefertigten Bausätze zu zimmern. Im Angebot standen Meisenkästen und Halbhöhlen für diverse Vogelarten, wie Meisen, Kleiber oder Rotschwänze sowie Fledermauskästen, die insbesondere Zwergfledermäusen als Sommerquartier dienen. Für Kinder, die nicht gerade mit dem Basteln beschäftigt waren, gab es ein Quiz rund um den Grünspecht, dessen lachende Rufe man auf den Wiesen um die Casa oft zu hören bekommt. Kinder, die am Agenda-Diplom teilnehmen, bekamen einen Sticker, wenn sie einen Nistkasten gebaut oder das Grünspecht-Quiz gelöst hatten. 

 

Die Besucher des Aktionstages wurden überdies mit Ludwigsburger Barock-Kaffee aus fairem Handel und hausgebackenem Kuchen verköstigt. Die Bewirtung übernahm der Freundeskreis Casa Mellifera. Der Aktionstag fand von 13 bis 17 Uhr statt und konnte sich mit einer Radtour am Neckar oder einem Spaziergang durch den Grünzug am Hungerberg bestens zu einem Tagesausflug erweitern. 

Fotos und Collage: NABU Sabine Beyer
Fotos und Collage: NABU Sabine Beyer

Fotos: NABU C. Zimmermann


NABU LB Führung im Hochberger Wald

mit C. Zimmermann und 12 Teilnehmern am 11.03.2018, 8.30 – 11.30 Uhr 

 

Das Wetter der ersten Frühlingsführung des NABU LB präsentierte sich recht frühlingshaft 

mit angenehmen Temperaturen. Das machte Lust nach ersten Frühlingsboten im Hochberger Wald Ausschau zu halten und lockte 12 Interessierte in die Haldenstraße. Von dort ging es direkt in den Bereich des Waldes, wo 2017 Baumfällungen vorgenommen

wurden. Es ist jetzt deutlich lichter im Wald und es fällt auf, dass überall „unordentliche“ Haufen von Ästen und auch Teile oder ganze Bäume herumliegen. Ordentlich geht anders. Und das ist gut so. Denn die Äste und Stämme bieten Verstecke für zahllose Tiere von Insekten, über Amphibien bis zu Vögeln und Säugern. Holzzersetzende Pilze sorgen für Braun- und Weißfäule des Holzes. Das Holz wird bröckelig und weich. Käfer können ihre Eier hineinlegen und die daraus schlüpfenden Larven wieder rum sind wichtige Biomasse. 

 

Ein Buntspecht machte es vor. An einem morschen Stamm voller Pilze hackte er nach 

Fressbarem. Die Spechte zeigten sich sehr aktiv diesen Morgen. Neben Bunt-, Grün- und dem selteneren Grauspecht zeigten sich auch die nur regional häufigen Mittelspechte. Ihr 

Quäken schallte durch den ganzen Wald. Der Höhepunkt jedoch war das deutlich hörbare 

Trommeln des winzigen Kleinspechtes. An einen Buntspecht erinnernd ist er nur etwa 

meisengroß und sehr selten. Am Naturdenkmal Froschlache einem Tümpel am Waldrand konnte er gehört werden. 

 

Amphibien waren leider noch nicht zu sehen. Dafür aber illegale Ablagerungen von Grünschnitt, Plastiktöpfen und entsorgten Topfpflanzen, die alle am Rand des Schutzgebietes aufgeschichtet oder einfach zum Tümpel hinunter geworfen wurden. Nicht nur ärgerlich sondern auch fatal. Die verrottenden Haufen sorgen für Düngung, verändern die Bodengüte und so manche Gartenpflanze verfremdet das Biotop und verdrängt seltenere Arten. 

 

Nach dem leichten Regen in der Nacht zeigten sich die Moose besonders grün. Nach dem

Befahren der Waldwege zur Baumernte waren die Wege aufgewühlt und die Vegetation 

verschwunden. Nun zeigt sich wie schnell Moose als Pionierarten Rohböden besiedeln 

und befestigen können. Widertonmoos, das Moos das vor dem Tun böser Geister 

schützen soll, Gabelzahn- und Sternmoos überziehen den Waldboden. Schlafmoos, 

dessen Name von seiner Verwendung zum Stopfen von Kissen und Matrazen herrührt ist 

dabei das häufigste. Zwischen den Moosen sprießen Buschwindröschen und Scharbockskraut.

 

Der lichte Wald wird nun bald ein Meer aus weißen und gelben Blüten zeigen. Frühblüher profitieren eher von den Fällungen. Dass die „Baumernte“ nötig, wirtschaftlich unvermeidbar und nicht immer nur negativ ist, ist unbestreitbar. Die Diskussionen um den angeblichen Kahlschlag im Hochberger Wald waren heiß und heftig. Fakt ist : Der Wald ist verändert. Veränderung und Chaos ist in der Natur aber durchaus 

nicht nur negativ zu sehen. Durch das liegen gebliebene Totholz sind neue spannende 

Strukturen entstanden. Durch einen lichteren Wald kann sich die Artenvielfalt durchaus 

erhöhen. Wichtig ist – es müssen ausreichend „Baumgroßeltern“ übrig bleiben. Auch wenn die dicken Eichen und Buchen gerade besonders viel einbringen. Denn zahllose Lebensformen wie Flechten, Moose, Käfer sind in Ihrer Existenz auf diese mehrhundertjährigen Riesen angewiesen. Und sie sind einfach nur beeindruckend und schön. 

 

Zum Glück sind noch nicht alle aus dem Hochberger Wald verschwunden. Hoffen wir dass

es so bleibt und es vielleicht im Jahre 2318 auch eine Führung gibt bei der dann 500- 

jährige Eichen und Buchen bestaunt werden können.


SWR-Filmreihe "natürlich!" mit einem Beitrag über die Zugwiesen 

Die Sendung "Fahr-mal-hin" über das mittlere Neckartal wurde am 9.3. um 18.15 Uhr im SWR ausgestrahlt. Auch die Zugwiesen wurden vorgestellt. Dazu beigetragen haben drei Ehrenamtliche des NABU Ludwigsburg. Siehe auch unter Aktuelle Meldungen "Dreharbeiten in den Zugwiesen". In der ARD Mediathek ist der Beitrag zu finden. Fahr mal hin bei Suchen eingeben und den Beitrag Unterwegs zwischen Marbach und Laufen anklicken. 


NABU Ludwigsburg Zugwiesenpflege am 17.02.2018

 

Dauer 9.30-13 Uhr, 14 Teilnehmer, Bericht : Carolin Zimmermann, Fotos : Sabine Beyer, C. Zimmermann

 

Zum ersten Mal seit Beginn der Zugwiesenpflege führten wir diese statt im Herbst zum Ende des Winters aus. Insgesamt 14 Teilnehmer ließen sich davon nicht abschrecken. Neben alten Bekannten waren auch wieder neue Gesichter und eine Mitarbeiterin des Grünflächenamtes dabei. Florian blieb diesmal leider der einzige Kind.

 

Von der Stadt mit Schubkarren, Säcken, Sägen, Scheren und Müllsammlern ausgestattet ging´s los. Wir bildeten Gruppen und verteilten uns im Gebiet zwischen Tümpeln und Turmsee. Während die einen Gewässerränder von zu dichtem Bewuchs befreiten um Schlammflächen für Limikolen zu erhalten setzten andere Sträucher auf Stock und schichteten Schnittgut zu Haufen. Eine dritte Gruppe sammelte Müll .

 

In Absprache mit Herrn Schlecht vom Grünflächenamt der Stadt hatten wir nach einer Begehung im Herbst die Maßnahmen beschlossen.Der Landwirt Herr Renz hatte vorab schon einiges maschinell erledigt. Rainer Ertel war „the man with the plan“. Er hatte die von Herr Schlecht gemachten Fotos mit Arbeitsanweisungen ausgedruckt dabei ,so dass alles planmäßig erledigt werden konnte.

 

Nach einiger Zeit bekamen wir Besuch von der LKZ. Frau Blum präsentierten wir sogleich unsere gerade entdeckte neue Art in den Zugwiesen. Die Unterart der Sumpfschildkröte Plüschiana glupschauginensis.  :-) Die großen Augen lassen vermuten, dass es sich um ein überwiegend nachtaktives Tier handelt. Scheinbar ernährt sie sich überwiegend von Zivilisationsmüll. 

 

Neben dieser Rarität zeigten sich während unserer Arbeiten auch Zwergtaucher, Eisvogel, Gänsesäger, Goldammer, Zaunkönig, Turmfalke und vieles mehr. Florian fischte uns einige Körbchenmuscheln als Anschauungsobjekte aus dem Bach. Die Liste und ein paar Bilder gibt es wie immer unter Gesamtgebiet Zugwiesen auf www.naturgucker.de.

 

Nach getaner Arbeit ließen wir uns Kaffee und Tee, Butterbrezeln und selbstgemachten Marmor- und Nuss-Kirschkuchen mit ordentlich Kirschwasser drin schmecken. Das machte warm und war bei dem kühlen Wetter doch gefragter als die Kaltgetränke.

 

Alles in allem hatten wir aber Glück mit dem Wetter, es war kalt doch bis fast zum Ende niederschlagsfrei. Dann erst begann es zu graupeln und zu schneien.

 

Das Schaffen hat einmal wieder viel Spaß gemacht, danke an alle Helfer für ihr Engagement. Danke auch an die Stadt LB und Landwirt Renz für die gute Zusammenarbeit. Wir hoffen dadurch auf viele neu zu entdeckende Tier- und Pflanzenarten in den Zugwiesen 2018.


Neujahrsempfang der Landesregierung

Der diesjährige Neujahrsempfang am 19ten Januar 2018 stand unter dem Motto "Natur und Umwelt". Geladen waren deshalb Vertreterinnen und Vertreter von Natur- und Umweltverbänden sowie aus den Bereichen der Land- und Forstwirtschaft aus dem ganzen "Ländle" Baden-Württemberg. Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeigte sich in seiner Ansprache besorgt über den Rückgang der Tier- und Pflanzenarten. Für die Landesregierung sei der Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt zentrale Anliegen, fügte er hinzu. 

Die Säle des Neuen Schlosses waren sehr gut besucht, so dass viele die Ansprache nur auf dem Monitor verfolgen könnten. Später wurde der traditionelle Anschnitt der Schwarzwälder Kirschtorte in Baden-Württemberg Umrissen zelebriert. Für Gespräche unter den Teilnehmern blieb ausreichend Zeit. 


Eulenabend mit dem "König der Nacht im Neckartal" 

Am  Samstag, 13. Januar 2018 um 19 Uhr im HAUS DER BÜRGER in Remseck-Aldingen, Neckarstraße 56 

 

Zu Beginn dieses Eulen-Abends führte Dr. Rainer Ertel anhand von Fotografien mit einer Übersicht über "Die Eulen Europas" in das Thema ein. Dabei wurden einerseits die in Remseck lebenden Arten vorgestellt, andererseits aber auch die eindrucksvollen Eulen Nordeuropas bis hin zur durch "Harry Potter" berühmt gewordenen Schnee-Eule. 

 

Anschließend zeigte Prof. Dr. Claus König seinen Film über die größte Eule Europas. Erstaunlicherweise brütet der Uhu seit einigen Jahren wenige Kilometer von der Remsecker Gemarkungsgrenze entfernt in den Felsen oberhalb des Neckartals. Der international bekannte Eulenspezialist Prof. König hat zusammen mit seiner Frau Ingrid 3 Jahre lang unendlich viele Stunden unterhalb des Uhu-Brutplatzes verbracht. Die dabei entstandenen Filmaufnahmen zeigen typische Verhaltensweisen im Leben des Uhus. Einiges wurde gar zum ersten mal überhaupt wissenschaftlich erfasst und im Film dokumentiert. Die jahrzehntelange Erfahrung mit vielen Eulenarten in Europa, Afrika und Südamerika einerseits und die modernen Möglichkeiten der digitalen Aufnahmetechnik andererseits ermöglichten Prof. König eine lückenlose Dokumentation der Brutbiologie dieser großen Eule inmitten  eines dicht besiedelten Gebietes . So erlebten der Zuschauer Szenen, die bisher auch die meisten Ornithologen noch nie gesehen haben. Gleichzeitig hat sich Prof. Dr. König als NABU-Ehrenpräsident auch erfolgreich bemüht, den Schutz dieser großen Eulen sicher zu stellen.