Fachausschuss Steillagen
15.09.2023 - Die Stadtverwaltung lud zu einem Fachausschusstreffen Steillagen ein und informierte über den aktuellen Stand. Der Weinanbau in den Steillagen prägt das Neckartal und ist neben den
Streuobstwiesen ein weiteres wichtige Element unserer Kulturlandschaft. Für den erwerbstätigen Weinanbau ist die Bewirtschaftung nicht mehr wirtschaftlich. Die Stadt Ludwigsburg unterstützt
deshalb mit einem Natur- und Umweltschutzprogramm den Erhalt und die Wiederherstellung von Trockenmauern und Staffeln durch Zuschüsse. Weiter wurde ein Steillagenretter-Programms aufgelegt. Die
"Heldenschmiede" bietet ein Schulungsprogramm für interessierte Hobby-Wengerter an. Sie findet in Kooperation der Stadt Ludwigsburg mit den Weingärtnern Marbach statt. Aus
den Steillagen Ludwigsburg werden verschiedene Weine angeboten, die übrigens gut an dem Stadtlogo zu erkennen sind. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln insbesondere die Hubschrauberbespritzung
kann natürlich kontrovers diskutiert werden und sollte aus Naturschutzsicht auf ein Minimum reduziert werden. Das Engagement für den Erhalt der Steillagen durch die verschiedenen Akteuren wird
vom NABU Ludwigsburg honoriert. Vielen Dank für den interessanten Austausch.
Zugwiesen Begehung
08.09.2023 - Vertreter der Stadtverwaltung und NABU Ludwigsburg hatten sich wieder in den Zugwiesen getroffen um die bevorstehenden Pflegemaßnahmen zu besprechen. Ohne diese würde das Neckarbiotop immer weiter zuwachsen und seine Funktion als Naturoase für gewässerliebende Tiere und Pflanzen verlieren.
07.05.2023 - Rund um den Monrepos-See kann man im Mai die Gesänge unterschiedlicher Singvögel vernehmen, teils Arten, die aus Stadt und Garten vertraut sind wie Ringeltaube, Amsel oder Meisen und teils Vogelarten, die eher Waldbewohner sind wie Kleiber oder Gartenbaumläufer.
Bericht Carolin Zimmermann von der Monrepos-Führung mit Konrad Gaus
Ein „Dorfbewohner“ wie ich fährt eher selten in die Stadt, um Natur zu gucken. Dass dies sich im Falle von Schloss Monrepos am Rand von Ludwigsburg aber durchaus lohnt, zeigt die lange Artenliste dieser Führung von Konrad Gaus am Morgen des siebten Mai 2023. Anfang Mai blüht und knospt es überall im Park, es duftet süß nach Lindenblüten, Mädesüß und Gras, junge Vögel zirpen in Nestern und Baumhöhlen, eine Nachtigall singt am Kreisel vor der Zufahrt zum Schloss Beund die Seefrösche quaken in den Tümpeln.
An einem solchen Maientag kamen wir mit den geplanten 1 bis 2 Stunden natürlich nicht aus. Was die 10 Teilnehmer nicht im Mindesten zu stören schien. Das Monrepos-Storchenpaar präsentierte sich fotogen auf dem Nest. Auf dem Ast daneben die Nachbarn, ein Dohlenpärchen. Der Führungshöhepunkt war aber sicherlich das Nachtreiherpaar, welches gut verdeckt vom maigrünen Laub am Rande der Graureiherkolonie am Nest baute. Elegant schwarzweiß befiedert und mit den roten Beinen und Augen sind das schon sehr grazile Vögel.
Die gesamte Artenliste und sämtliche Artenfotos finden sich wie immer unter
https://www.naturgucker.de/?gebiet=-996190350
https://www.naturgucker.de/?gebiet=2118690139
auf www.naturgucker.de.
Naturschutzwartin & Amphibienkartiererin Carolin Zimmermann vom NABU LB erzählte von Wechsel- und Erdkröten, Grasfrosch, Bergmolch, Feuersalamander und Gelbbauchunke.
Bericht folgt.
Mit den NABUs durch den Hardtwald
22.04.2023 - Gut 35 Personen fanden sich am 22ten April zur gemeinsamen Führung der NABU-Gruppen Ludwigsburg & Marbach am Parkplatz nahe dem Frühmesshof bei Rielingshausen ein. Vier und sechs waren die beiden Jüngsten, weit über 80 die ältesten Teilnehmer. Aus Waiblingen, Winnenden, Ludwigsburg, dem Rems- und Bottwartal und natürlich aus Rielingshausen und Marbach kamen die gutgelaunten Interessierten. Eine spannende Mischung. Denn eine Führung kann immer nur gut sein wie die Vielfalt der Teilnehmer.
Der Hardtwald machte es uns zusätzlich leicht. Durch den Regen der letzten Wochen gab es ein reiches Pflanzenleben. Blühendes Wiesenschaumkraut zog die darauf spezialisierten Aurorafalter an. Hummeln und winzige Wildbienen schwelgten in Sternmierenblüten und Goldnesseln. Die Kinder entdeckten einen großen schwarzen Ölkäfer, einen Grabkäfer und das Insekt des Tages, einen metallisch grün schimmernden Feldsandlaufkäfer. Der flitzte und flog auf der Suche nach Beute auf dem Waldweg vor uns her. Der Käfer mit den riesigen Mundwerkzeugen war vielen der Teilnehmer nur aus TV-Dokumentationen bekannt, in denen er gerne gezeigt wird.
Das absolute Highlight der Führung waren sicherlich die ersten Gelbbauchunken in
feuchten Gräben und Forst-Fahrspuren des Hardtwaldes. Die oberseits unscheinbar schlammbraun gefärbten Tiere sind zum Glück gut getarnt. Ihre individuell gelb-schwarz gemusterte Bauchseite und die herzförmigen Pupillen fallen erst bei näherer Betrachtung ins Auge. Leider gehen die Bestände der geschützten Tiere aufgrund des Klimawandels und Wassermangels, sich ausbreitender Prädatoren wie Waschbären, Lebensraumvernichtung und illegalem Mountainbike- und PKW-Verkehr bis in die hintersten Waldwinkel erschreckend zurück. Diese letztere Problematik war für alle Teilnehmer live erlebbar. Nicht jeder Biker hielt sich an die erlaubten Wege oder nahm Rücksicht auf Fußgänger. Und dass manchem selbst der Fußweg zur Grillhütte im Wald zu weit ist und darum über gesperrte Waldwege mit mehreren PKWs angefahren wird, erlebten wir bei der eingeplanten Rast am Römerweg.
Der Wettergott beließ es bei einzelnen Tropfen und so konnten wir dort eine Rast auf Baumstämmen einlegen. Als kleine Überraschung hatte die Remsecker Naturführerin Carolin Zimmermann hartgekochte Eier der eigenen Zwerghühner, Bauerbrot und Frischkäse mit selbstgemachtem Pesto mitgebracht. Letzteres bestand aus, bei einer früheren Probetour im Hardtwald gesammeltem und püriertem Bärlauch, Pinien-, Pekan- und Cashewkernen. So konnten die Teilnehmer den Hardtwald mit allen Sinnen erfahren und genießen.
Inzwischen kommt der Bärlauch bereits zur Blüte und eignet sich geschmacklich eher nicht mehr zur Verarbeitung. Für die nächste Saison sind die Führungsteilnehmer dann jedoch bestens vorbereitet. Die Unterscheidung von Maiglöckchen und Bärlauch ist nämlich wirklich gar nicht so „hardt“, obwohl im Hardtwald beide zeitgleich sprießen. Danke an die teilnehmenden Naturgucker für das Ergänzen der Foto- und Artenliste. Was es zu sehen und hören gab können alle auf www.naturgucker.de nachschauen.
Hier der Link ins Gebiet :
https://www.naturgucker.de/?gebiet=-1973226603
Danke an alle für die aktive Teilnahme, tolle Gespräche über Tiere und Pflanzen, aber auch Geschichte von Römern über Napoleon bis zur Neuzeit, Apothekerwissen, Sprachen, Bücher, Hühnereier und so vieles mehr. Hoffentlich bis bald.
In unserer schwierigen, unsicheren Zeit und zunehmender zwischenmenschlicher Rücksichtslosigkeit und Kälte tut es gut unter netten, engagierten Menschen zu sein. Wer sich gerne einbringen möchte, auch mit wenig Zeit, oder Geld, der NABU Marbach (aber auch die Gruppe Ludwigsburg) braucht in seinem 120. Jubiläumsjahr dringend neue aktive Mitglieder! Der Altersdurchschnitt ist hoch. Frisches Blut wird dringend benötigt. Beißen tun wir aber nicht! Also bitte melden!
Bericht: C. Zimmermann; Fotos: F. Handel und A. Prehl
Von Waldschnepfen, Wölfen, Wahnsinn und Tobsucht
02.04.2023 - Ob es dem eher NABU-untypischen Titel der Veranstaltung, der weiten Fahrstrecke, dem Palmsonntag oder dem Wetter geschuldet war ... Die Menge der Beobachtungen überstieg die der Teilnehmer diesmal bei weitem. Aber was für großartige Beobachtungen! Alle die eigentlich schon kommen wollten …aber es sollte doch Sturm, Regen... SELBER SCHULD! Ihr habt viel verpasst.
Bei ungemütlichem kühlem Nieselregenwetter starteten wir nur zu sechst den steilen Weg zum Pfefferberg hinauf. Dr. Dieter Ackermann erklärte uns zuvor die Geologie des Strombergs und Ann Marie Ackermann demonstrierte uns mit ihrem Waldhorn wie sich die Jäger in früheren Zeiten über Horn Signale gaben. Ob “Hier bin ich, Jäger in Not” oder “Nicht schießen”. Das konnte man alles über solche Signale mitteilen. Clevere Sache und auch ziemlich wichtig, denn früher war es definitiv gefährlicher im Wald als heute.
Ob Räuberbanden, Wilderer, wilde Tiere wie Wolf, Wildschwein oder Bären. Als einsamer Wanderer konnte man einst manch unschöne Begegnung machen. Auch damals noch unerklärliche Phänomene wie Tollwut machten der oft ungebildeten Landbevölkerung große Angst. Menschen, die vielleicht viel im Wald arbeiteten und dann plötzlich mit Schaum vorm Mund tobten, Angst vorm eigenen Spiegelbild und Abneigung vor starken Gerüchen wie Knoblauch zeigten; das mussten doch ganz sicher Vampire sein. Dazu deren wahnsinnig erscheinende Zuckungen, Laute und ein übersteigerter Sexualtrieb...
Heute kann man sich solche Beschreibungen nur mit Tollwutfällen erklären. Die seltsamen Symptome sind neurologisch erklärbar. Also nix mit Dracula im Stromberg. Mord und Totschlag gab es aber schon, wie die ehemalige US-Staatsanwältin Ackermann bereits in ihrem Buch „Tod eines Mörders“ meisterhaft beschrieb. Auf den Fall des 1836 von einem enttäuschen Förster-Anwärter ermordeten Bönnigheimer Bürgermeisters kam die Bönnigheimerin zufällig durch ornithologische Recherchen in alten Forstbüchern. Der nach seiner Flucht in die USA zum Kriegshelden mutierte Mörder, starb bei der Verteidigung des späteren Bürgerkriegsgenerals Robert E. Lee den Heldentod. Der entscheidende Hinweis auf den Täter wurde auf verschlüsselte Weise als Kritzeleien auf Wegweiser im Wald entdeckt. Aber erst in diesem Jahrhundert wurde der Fall durch Ann Marie Ackermanns Recherchen gelöst. Und das Schicksal des Schuldigen aufgedeckt. All das aufgrund der Suche nach Altdaten zu Waldschnepfenvorkommen durch die Hobbyornithologin!
Waldschnepfen konnten wir nicht entdecken, obwohl es diese ebenso wie Wildkatzen und auch den Raufußkauz hier gibt. Dafür machten wir tolle Beobachtungen von Sommergoldhähnchen, Sing- und Misteldrossel, balzenden Rotmilanen und hörten ein Kolkrabe. Auch das Widertonmoos, welches einst „wider das böse Tun“ durch Hexen oder missgünstige Mitmenschen helfen sollte, fanden wir im Wald. Das Highlight war aber die Heidelerche, die hoch über den Weinbergen flog und ihr melancholisches dlüdlüdlüdlü sang. Die Zaunammer blieb unauffindbar. A.M. Ackermann hatte sie vor Kurzem erst direkt am Parkplatz beobachtet. Schade. Trotzdem kann sich jeder von euch, der lieber zuhause blieb und Mauldäschle aß, diese auf Grund des Klimawandels bald auch im Landkreis LB als Brutvogel zu erwartende Art live ansehen.
Nach der Führung versuchte ich die Heidelerche zu fotografieren und entdeckte dabei ...Surprise, surprise…die Zaunammer. Ein Glück, dass ich keine Angst im Wald habe!
Bericht: C. Zimmermann, Fotos: C. Zimmermann und F. Handel
https://www.naturgucker.de/?gebiet=-718453314
https://www.naturgucker.de/?gebiet=812988917
26.03.2023 - NABU-Führung mit Konrad Gaus
Das trübe aber trockene Wetter gab es nur zu Beginn der Führung. Bald darauf ging es so richtig los und Petrus gab einen aus. Der zunehmende Regen konnte die 12 Teilnehmer dennoch nicht von der Vogelbeobachtung abhalten. Gute Fotos gestalteten sich jedoch schwierig.
Der alljährliche Spektiv-Blick zum Uhubrutplatz zeigte uns die fest auf dem Nest, wohl schon auf Jungen sitzende Uhuhenne. Erste Rohrammermännchen zeigten ihr Revier an, Bach- und Gebirgsstelzen konnten im Spektiv angeschaut werden, Eisvögel „unterhielten“ sich in der Nähe der Eisvogelnistwände und Konrad Gaus entdeckte einen Graureiher, der bereits fest auf dem Nest saß.
Hungerblümchen, Schaumkresse, Taubnesseln und eine Wiesenschlüsselblume freuten sich über den Frühlingsregen. Unsere Freude hielt sich gegen Ende in Grenzen. Trotz Schirmen war jeder mehr oder weniger „batschnass“. Den Frühling haben wir dennoch gesehen. In all seiner bunt gefiederten, beblätterten und feucht-fröhlichen Pracht.
Und vor allem in Form der ersten 4 Rauchschwalben des Jahres über den Zugwiesen!
https://www.naturgucker.de/?gebiet=-1518457980
Bericht: C. Zimmermann, Fotos: C. Zimmermann, F. Handel
Veranstaltung NABU Marbach 120 Jahre Jubiläumsprogramm
Wenig Vögel, viel Fossilien und nur mäßige Frühlingsgefühle ...
... oder viel Thematik, wenig Arten
19.03.2023 - Leider hielt das trockene Wetter auf unserer ersten Führung des Jahres nicht sehr lange an. Kaum waren wir losgelaufen und noch nicht einmal auf der Hochfläche angekommen begann es ordentlich zu regnen. Da wäre ja an sich ganz prima, aber bitte doch nicht bei unserer NABU-Führung, mein lieber Petrus!
„Bei so einem sch...önen Wetter latsch´ ich doch nicht um den Steinbruch“ dachte sich wohl so mancher der anfänglich an die 35 Teilnehmer. Mancher hatte wohl die falsche Jacke, Sonntagsschuhe oder den Hund dabei, mancher war eigentlich vor allem wegen dem „Rielingshausener Brandthema“ Steinbrucherweiterung gekommen und interessierte sich weniger für die Natur an sich, sondern eher für die Lösung der Problematik. Die bei einer Naturführung, aber leider nicht geliefert werden kann.
Es wurden bei jeder Kreuzung etwas weniger Leute. Auch die Tiere fanden das Wetter nicht so prickelnd. Immerhin konnten wir Dohlen, eine Haubenmeise und ein Sommergoldhähnchen zeigen. Dabei hatte es so schön angefangen. Dramatisch stahlblauer Himmel, Sonne. Ein erster Hausrotschwanz sang während Dr. Dieter Ackermann erklärte was Muschelkalk ist, wie unsere Erde vor gut 240 Mio. Jahren aussah und wer damals im Trias-Meer wohnte. Hach, man konnte die Wellen fast hören...
Anhand selbst gesammelter Muschelkalkfossilien und Modelle konnte sich jeder selbst ein Bild von dem Leben in diesem Ur-Meer machen in dem sich Brachiopoden, Ceratiten, Turmschnecken und Saurier tummelten. Fossilien solcher Tiere sind auch heute noch in den Schichten des Klöpfer Steinbruchs gelagert. Und in der Erde unter unseren Füßen.
Auch in den Schichten, die noch als Acker- und Obstanbauflächen auf der Hochfläche über dem aktuellen Steinbruchkante anstehen. Ein großer Teil davon wird ganz sicher noch vom „Bagger gefressen“. Für die Typischen Muschelkalk-Quader für den Gartenbau, vor allem aber zur Betonherstellung. Das aber nun noch mehr Fläche fast bis hinunter zum Eichenbachtal für den Abbau weichen soll, empört nicht nur viele Anwohner.
Steht man direkt vor Ort, wird einem das ganze Ausmaß erst bewusst. Warum bereits die nächste Erweiterung angestrebt wird, während die 2002 genehmigte noch nicht einmal abgebaut wird, mutet schon seltsam an. Diese erste mag ja noch angehen, aber noch mehr Flächenfraß? Am Landschaftsschutzgebiet? Zum Eichenbachtal hin, wo teils seltene Arten leben und fraglich ist, ob die Abbautätigkeit nicht doch einen negativen Einfluss auf die Wasserführung hat.
NEIN. Das geht zu weit. Da waren sich alle einig.
Nach Ende des Regens umrundeten wir den Teil der bereits genehmigten Abbaufläche und wanderten entlang des Steinbruchrandes. In den angrenzenden Streuobstwiesen und Gärten fielen viele überaltete Obstbäume voller Misteln ins Auge. Ohne Pflege werden diese leider absterben. Neue Hochstammbäume fehlen. Spätestens wenn die alten Bäume verschwinden, werden Höhlenbrüter hier keine Brutstätten mehr finden.
Eine ältere Teilnehmerin erinnerte sich an Schulausflüge zu artenreichen Magerrasenwiesen im Areal. Heute fallen etliche Grünschnittablagerungen, Schutthaufen und viel Müll auf. Einiges davon auch von den Plastikplanen aus der Landwirtschaft. Statt Magerrasenbotanik jetzt Stickstoffanzeiger en masse.
Die bereits beschlossene Erweiterung ist zwar bedauerlich und unschön für die Anlieger, das darunter liegende Areal aber nicht wirklich artenreich. Eine Beeinträchtigung seltener Tier- und Pflanzenarten ist wohl nicht zu erwarten. Ganz anders sieht es bei dem angedachten Erweiterungsareal aus. Schon rein aus gewässerökologischer Sicht im Hinblick auf das Eichenbachtal.
Ein kleiner Trost (hoffentlich auch für die Lärm, Staub- geplagten Anwohner und nicht zu vergessen Mutter Natur) ist der Ausblick auf eine GUTE Renaturierung der alten Abbauflächen. Richtig gemacht kann hier Gutes entstehen. Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Wasserflächen (temporär wie dauerhafte) und anstehende Felswände verbleiben, ergo nicht alles mit Abraummaterial verfüllt wird. Dann kann so eine Fläche schnell Heimat für Arten wie Wechselkröte, Gelbbauchunke, Mauer- und Zauneidechsen, Wanderfalke, Uhu und eine spannende Pflanzenwelt bieten.
Bericht und Fotos: C. Zimmermann
Am 18. März heißt es wieder „Putzteufelswild“ beim Ludwigsburger Frühjahrsputz.
Gemeinsam mit der Jungen Union Ludwigsburg stellt der NABU Ludwigsburg ein Team. Von 10 bis 12 Uhr wurde gesammelt in den Grünbeeten entlang den Straßenzügen. Das Team Tammerfeld wurde von den städtischen Diensten der Stadt Ludwigsburg mit Handschuhe, Greifzangen und Müllsäcke ausgestattet.
Die Aktion war "leider" ein voller Erfolg, denn es wurden eine Vielzahl von Abfällen mit problematischen Stoffen gefunden. Die Beete waren teils übersät mit Zigarettenkippen. Auch Kunststoffe und Verbundstoffe in Form von Verpackungen, Folien, PET-Flaschen und Getränkebecher nahmen einen großen Teil des Sammelgutes ein. Vielen Dank an die Junge Union für die Organisation, an MdB Steffen Bilger, ehem. Bürgermeister Hans Schmid und an alle fleißigen Helfer.
Zugwiesenpflege 2023 - Was machen die da nur...
denkt sich Mutter Uhu als, wie jedes Jahr zum Brutbeginn eine ganze Menge dieser seltsam federlosen Wesen namens Mensch mit Schubkarre, Müllsäcken, Greifzangen, Astscheren und Sägen bestens gelaunt in die Zugwiesen einfallen.
Wie Ameisen wuseln sie dann durcheinander, schneiden Bäume, hängen seltsame Brutplätze an Henkeln in andere Bäume und sammeln dann den Müll ein, den wieder andere Mensch-Zweibeiner vorher weggeworfen haben.
Ts..Menschen !
Ab und zu gucken sie auch durch so ein seltsames Ding auf 3 Beinen zu ihr hinauf. Ziemlich unhöflich, dieses Starren....Menschen halt. Angst macht ihr das aber nicht. Seit Jahren kommen ja viele Zweibeiner um sie und ihre Babys anzustarren. Manchmal bringen Sie auch so schwarze Kästen mit langen Nasen mit, die komische Klickgeräusche machen. Na, die sind wenigsten für die Kleinen spannend.
Mutter Uhu kennt das schon alles.
Gleich kommen diese NABU-Zweibeiner mit ihren Müllsäcken zurück und essen etwas das Brezel heißt. Widerlich. Wenn sie wenigstens saftige Ratten dabeihätten, denkt Mutter Uhu und wendet vorsichtig ihr Ei.
Naja, wenigstens gibt es was zu sehen. Das Brutgeschäft kann auf Dauer ganz schön langweilig sein. Und bis zur nächsten Rattenpause ist der Uhutag noch lang.
Beobachtungen im Zugwiesengebiet gesamt
Bericht und Fotos C.Zimmermann
Insgesamt hat der NABU Ludwigsburg sieben Nisthilfen an sechs Standorten angebracht.
- Nisthöhle Ø 45 mm (Star, Meisen)
- Nisthöhle Oval (Meisen, Gartenrotschwanz)
- Nisthöhle Ø 45 mm (Star, Meisen)
- Nisthöhle Gänsesäger und Nisthöhle Oval (Meisen, Gartenrotschwanz) inkl. Biberschutz
- Nisthöhle Ø 27mm (Blau-, Sumpfmeise)
- Nisthöhle Oval (Meisen, Gartenrotschwanz)