Veranstaltungen, Termine und Berichte aus dem Jahr 2020


Ökologische Begehung am Zipfelbach

 

Bei der Veranstaltungsreihe „Grüne Spaziergänge“ durchwanderten die Winnender GRÜNEN mit ihrer Landtagskandidatin Swantje Sperling und der Landesvorsitzenden Sandra Detzer am 17ten Oktober 2020 das Untere Zipfelbachtal. Vier Touren erschlossen die 18 km lange Strecke zwischen der Quelle bei Buoch und der Mündung in den Neckar. Fachkundig begleitet wurden sie dabei jeweils von ortskundigen Naturschützern.

 

Der vierte Teil führte am Samstag von Bittenfeld, über Hochdorf durch das Landschaftsschutzgebiet „Zipfelbachtal unterhalb Hochdorf mit Roßberg, Altach und Umgebung“. Fachlich begleitet wurde dieser Abschnitt durch den Vorsitzenden des NABU Kreisverbands und der Gruppe Ludwigsburg Frank Handel und die Hochdorfer Naturschutzwartin Carolin Zimmermann von der NABU Gruppe Ludwigsburg. Die Teilnehmer erfuhren Interessantes über die Geologie, Geschichte, Flora und Fauna dieser letzten Teilstrecke des Zipfelbaches.

 

Gänzlich anders als der Verlauf der zuvor durchwanderten Talabschnitte präsentiert sich der Bach hier. Verläuft er doch ab Remsecker Gemarkung nicht mehr in sanften Mäandern durch den Lettenkeuper, sondern durch den harten Muschelkalk. Bis zu 40 m tief eingeschnitten hat sich der Zipfelbach über Jahrmillionen zwischen Hochdorf und der Neckarmündung nahe der Zugwiesen. Umliegende Streuobstwiesen, Schlehenhecken und waldbestandene Steilhänge sind die Heimat von Neuntöter, Wendehals, Pirol, Fledermäusen, wie dem Abendsegler und zahlreicher bedrohter Insekten. Himmelreich heißt denn auch ein Gewann des Landschaftsschutzgebietes.

 

Doch das Paradies ist bedroht

 

Menschliche Eingriffe, Klimawandel und das katastrophale Eschentriebsterben werden für erschreckende Veränderungen nicht nur im Zipfelbachtal sorgen. Wie sich die Teilnehmer unterhalb des Naturdenkmals Rossberg, auf Poppenweiler Gemarkung überzeugen konnten, sind nahezu alle der großen Eschen entlang des Bachlaufs befallen. Von außen nicht sichtbar, sorgt der Pilz für das Absterben der Bäume. Zeigen sich erst kahle Äste ist es bald vorbei. Der Klimawandel mit den niederschlagsarmen Hitzesommern sorgt für zusätzlichen Stress. Viele Bäume zeigen Hitzeschäden. Ganze Gruppen vertrockneter Fichten säumen den Weg. Die Teilnehmer befürchten, dass sowohl die Fichte als auch die Esche kurz vor dem Aussterben steht. Die Brisanz der Trockenheit wird besonders deutlich am Steilufer des Zipfelbaches. Es ist staubtrocken.

 

Fichte und Esche werden aussterben

 

Wohl schon im nächsten Jahr werden viele der Bäume fallen müssen. Bruthöhlen und Nistquartiere gehen unwiederbringlich verloren. Die fetten Wiesen entlang des Baches leuchten grün wie Fußballrasen. Doch die Artenvielfalt hier ist gering. Bunte Blühpflanzen, welche Insekten Nektar und ihren Raupen Futter bieten könnten sind der Überdüngung gewichen. Unlängst ausgebrachte Gülle färbt die ehemals artenreichen Feuchtwiesen dunkel.

 

Im Vergleich dazu präsentiert sich das Naturdenkmal Roßberg als Enklave der Artenvielfalt. Doch auch hier gibt es Probleme durch Überdüngung. Schadstoffe werden auf dem Luftweg oder über die Hangkante von den oberhalb liegenden Feldern eingetragen. Der ehemals gute Bestand an Helmknabenkraut und Ackerwachtelweizen geht stetig zurück. Generalisten wie die kanadische Goldrute breiten sich aus.

 

Die Biodiversität nimmt stetig ab

 

Die Natur ist der Summe dieser Stressoren allein nicht mehr gewachsen, wie den Führungsteilnehmern klar wird. Viel zu lange verharrte die Politik und Gesellschaft nahezu untätig. Den Teilnehmern war dann auch klar, dass es schwer wird das Artensterben jetzt noch aufzuhalten. Nistkästen aufzuhängen, Bienenhotels basteln oder Sonnenblumenfelder anzulegen genügt da leider nicht.

 

Wir haben ein strukturelles Problem. Es fehlt eine vierte Reinigungsstufen in den Kläranlagen, die Medikamentenrückstände sowie Mikroplastik zurückhalten können, es kommt zu hohen Einträgen von Dünger, Pestiziden und Luftschadstoffen, es fehlende Maßnahmen zur Begrenzung der globalen Erwärmung und es fehlen Retentionsflächen für den Hochwasserschutz.

 

Die Teilnehmer der herbstlichen Wanderung begrüßen die Idee von Landtagskandidatin Swantje Sperling, den Zipfelbach über die Gemarkungsgrenzen ganzheitlich in den Fokus zu nehmen. Es sind alle beteiligten Städte und Gemeinden sowie die Landratsämter aufgerufen sich für den Schutz des Zipfelbaches zu engagieren. Eine erste Maßnahme sehen die Teilnehmer in der Sicherung des zehn Meter Gewässerrandstreifens, der vor Einträgen von der Landwirtschaft schützt.

 

Aber auch die Firmen sowie Bürgerinnen und Bürger in den beiden Landkreisen können mit einem nachhaltigen Handeln und Lebensstil viel dazu beitragen, die negativen Einflüsse abzumildern. „Wir müssen unsere motorisierte Fortbewegung, unseren Rohstoffverbrauch und das Einkaufsverhalten überdenken und sukzessive zukunftsgerichtet gestalten. Nur so können wir das Steuer des Artensterbens noch herumreißen“, ist sich NABU Vorsitzender Ludwigsburg Frank Handel sicher. Dazu braucht es aus seiner Sicht keine Lippenbekenntnisse, wie beispielsweise die Unterzeichnung der Resolution „2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung“, sondern Maßnahmen, die der globalen Erwärmung entgegen wirken sowie einen gezielten Schutz der Naturräume direkt Vorort.

 

Bericht vom 22.10.2020


NABU-Führung am 18.06.2020 um 20 Uhr "Langer Donnerstag" in den Zugwiesen
 
Die erste Führung des NABU LB in Corona-Zeiten hatte ein paar Besonderheiten:
   0 Spektive (wegen des Abstandsgebots und da die Viren auch über Augenflüssigkeit übertragbar sind)
   1 Liste in der für alle Fälle die Namen, Adressen und Telefonnummern aller Teilnehmer erfasst wurden
   1,5 m Abstand
 
Die Anzahl der Teilnehmer war trotz kurzem Vorlauf und ohne Werbung beachtlich:
   12 Teilnehmer aus 6 Haushalten
 
Unter anderem konnten beobachtet und/oder gehört werden
   1 junger Uhu
   1 Eisvogel
   2 Dachse - alle 12 Teilnehmer konnten Dachse sehen - großes Glück!
   8 Rinder (dort waren auch die Dachse)
   einige Rohrsänger, Grasmücken, Rohrammern, Rauchschwalben, Reiher, Enten und Gänse
   zahlreiche Grünfrösche
   >300 Stare, die Abends zum Schlafplatz in die Zugwiesen einflogen

13. März 2020 - "Friedensvertrag mit der Natur" lautet der Titel der Hundertwasser-Ausstellung, die vom 14.03. bis 01.11.2020 im Residenzschloss Ludwigsburg zu sehen war. Der NABU hatte vorab die Gelegenheit die Ausstellung zu besuchen. 

 

"In einer Zeit in der sich Umweltkatastrophen in Form von Unwettern, Trockenperioden und Pandemien häufen und in der immer mehr Menschen die Notwendigkeit von Umweltschutz wahrnehmen, trifft diese Ausstellung den Geist der Zeit. Hundertwasser ist wohl der bekannteste Künstler, der sich zeitlebens für den Erhalt natürlicher Lebensräume und für ein Leben in Einklang mit der Natur einsetzte. Seine Entwürfe einer natur- und menschengerechten Architektur sind heute Vorbild für viele ökologisch ambitionierte Städteplaner. Die Ausstellung zeigt ein breites Spektrum der Vielfalt seines Werkes und Wirkens und ist für Alt und Jung gleichermaßen interessant." Text Wörner Verlag GmbH


Foto: Hauke Erden GmbH, Versuchsfläche Buga Heilbronn
Foto: Hauke Erden GmbH, Versuchsfläche Buga Heilbronn

Besichtigung Fa. Hauke Erden GmbH

 

Klima schützen - Torffrei gärtnern

 

21. Februar 2020 - Vor dem Start der Gartensaison wollen wir uns dem Thema Gartenerde widmen und haben auf Einladung von Dr. Rainer Ertel die regionale Remsecker Fa. Hauke Erden in Aldingen besucht. 

Klimaschutz und was ein jeder dafür tun kann ist ein großes Thema in der Öffentlichkeit und auch bei der NABU Gruppe Ludwigsburg. Moore sind klima-wichtige CO2 Speicher und Habitate zahlloser Tier- und Pflanzenarten. Dennoch werden Moore nach wie vor zur Torfgewinnung abgebaut, auch in Deutschland. Was tausende Jahre brauchte um zu wachsen endet als billige Gartenerde. Dabei ist nicht jede Pflanze begeistert von saurer schwarzer Erde. Besser ist torffreie Erde aus regionaler Erzeugung.


Pflegemaßnahme in den Zugwiesen

 

15. Februar 2020 - Bereits zum sechsten Mal organisierte der NABU-Ludwigsburg die Pflegemaßnahme für das Neckarbiotop Zugwiesen. Diesmal gab es eine Aufgabe zu meistern, die Eisröhren-Nisthilfen sollten kontrolliert und gereinigt werden. Es wurden auch einige Weiden zurückgeschnitten, Müll aufgesammelt und die Kunststoffhülsen an den angepflanzten Bäumen und Büschen entfernt. Damit tragen wir dazu bei, dass eine Vielfalt an Lebensräumen erhalten bleibt und nicht alles zuwächst, damit das Gebiet für Insekten, Vögel und Pflanzen attraktiv bleibt und damit das Beobachten an ausgewählten Stellen möglich bleibt. In den meisten Gebieten wurden aber keine Schnittmaßnahmen durchgeführt, hier soll sich die Natur frei ausbreiten dürfen. Einige Stellen sind von außen und selbst vom Aussichtsturm nicht einsehbar und bieten einen optimalen Rückzugsraum. Die Temperaturen waren natürlich viel zu warm, für die Arbeit und das anschließende Vesper aber sehr angenehm. Vielen Dank an das Vorbereitungsteam von Stadt und NABU sowie den fleißigen Helfern. 


Foto: Sabine Holmgeirsson, Ackerhummeln, schwarze Maskenbiene
Foto: Sabine Holmgeirsson, Ackerhummeln, schwarze Maskenbiene

Vortrag Wildbienen / Insekten in unseren Gärten

 

11. Februar 2020 - Vortrag von Sabine Holmgeirsson (Fachbeauftragte Wildbienen und Pestizide des NABU Baden-Württemberg).

 

Die Lebensweisen der Insekten und Wildbienen sind sehr unterschiedlich und teilweise kaum bekannt. Wer tummelt sich auf den Blüten unserer vielleicht noch bunten Wiesen und in unseren Gärten?

Bei diesem Vortrag konnten in schönen Fotos die Vielfalt der heimischen Insektenwelt und Bestäuber, die mittlerweile massiv bedroht sind, erlebt werden. Frau Holmgeirsson ging auf die möglichen Ursachen für das Insektensterben ein und welche Rolle dabei Pestizide spielen. Wie können Gemeinden und Hobbygärtner den Insekten aktiv helfen? Sie hate Vorschläge parat was die Kommunen sowie jeder Einzelene machen kann. Im Anschluss an den Vortrag wurde auf Fragen beantwortet. Vielen Dank.


Veranstaltungshinweis

 

Kick-Off „Verkehrswende Innenstadt“ 

 

Wann:    Montag, 27. Januar 2020, 18:00 Uhr 

Ort:        Justinus-Kerner-Saal im Keller des Rathauses, Wilhelmstr. 11, 71638 Ludwigsburg

 

27.01.2020 - Am Treffen haben fast 30 Personen teilgenommen. Es wurde kontrovers diskutiert welchen Beitrag das Klimabündnis zur Verkehrswende leisten kann. Es sollen nicht einfach Forderungen an den Gemeinderat gestellt werden, sondern Ideen zusammengetragen werden. Dabei geht es von Kampagnen über Informationsveranstaltungen oder einer möglichen Teilnahme an einem Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg. Die zwei Stunden waren viel zu kurz um die Vorgehensweise dann auch noch mit Inhalten zu füllen. Ein Vorbereitungsteam aus Bürgerinnen und Bürgern wird zusammen mit der Stadtverwaltung das nächste Treffen organisieren. Frank Handel, Vorsitzender der NABU Gruppe Ludwigsburg wird sich im Vorbereitungsteam einbringen. Bei dem Treffen im Justinus-Kerner-Saal machte er darauf aufmerksam, dass in 2020 die ersten Maßnahmen zur CO2-Reduktion im Sachen Mobilität anlaufen müssen.


Veranstaltungshinweis

 

Kick-Off „Solaroffensive“ 

 

Wann:   Dienstag, 21. Januar 2020, 18:00 Uhr 

Ort:        Justinus-Kerner-Saal im Keller des Rathauses, Wilhelmstr. 11, 71638 Ludwigsburg

 

Bürger können sich hier einbringen. Infos bei der Stadtverwaltung Ludwigsburg Frau Jakubek. Der NABU konnte wegen Terminüberschneidung (siehe Vortrag Naturnahe Gärten) leider nicht teilnehmen. 


Foto: Frieder Weigand, natur art GmbH
Foto: Frieder Weigand, natur art GmbH

Vortrag Naturnahe Gärten

 

21. Januar 2020 - Unter dem Motto "Ludwigsburg blüht auf" starten wir unsere Veranstaltungsreihe. Zu Gast war Gartenbau- und Landschaftsarchitektur-Experte Frieder Weigand der mit einem Vortrag über naturnahe Gärten informierte. Die Möglichkeit zur Diskussion wurde auch genutzt um Lösungen für den eigenen Garten zu erfahren.

 

 

Bericht vom Vortrag Naturnahe Gärten

 

Über 20 Interessierte fanden sich am 21ten Januar 2020 zu einem Vortrag des Gartenbau- und Landschaftsarchitektur-Experten Frieder Weigand in der Casa Mellifera ein. Weigand vermittelte in seinem Vortrag auf verständliche und amüsante Art gut umsetzbare Ideen für eine insekten- und naturfreundliche Flächengestaltung, Pflanzenauswahl und Bodenbearbeitung. Dies erläutert er anschaulich anhand positiver wie negativer Bildbeispiele. Schnell kristallisiert sich heraus, dass es gar nicht so schwer ist einen Garten für Mensch und Natur zu gestalten. Es ist weder teurer noch arbeitsintensiver.

 

Hier einige Grundregeln :

 

- Die geplante oder vorhandene Gestaltung hat Einfluss auf die erforderliche Gartenarbeit.

 

- Wer gegen die Natur arbeitet, muss viel Arbeit in die Erhaltung des gewünschten Zustandes investieren.

 

- Ein paar Flächen auf denen Unordnung zugelassen wird und sich die Natur diesen Teil des Gartens „erobert“, muss gar nicht beackert werden.

 

- Schauen Sie zu, wie sich die Insekten- und Pflanzenwelt entwickelt.

 

- Wird es zu viel des Guten, dann darf auch mal kräftig zurückgeschnitten werden.

 

Doch was ist für wen gut:

 

Vielfältige Strukturen sind dabei das A und O. Totholzhaufen, die aufgrund ihrer Bedeutung für die Natur eigentlich besser Lebendholzhaufen heißen sollten, sind ganz wichtig. Hier finden Kleintiere wie Igel und Eidechsen, Kröten, aber auch Insektenlarven Versteck und Entwicklungsmöglichkeiten. Auch Stauden dürfen über den Winter gerne stehen bleiben. Reifüberzogen sehen sie oft sehr hübsch aus und bieten Überwinterungsmöglichkeiten für nützliche Insekten und Schmetterlingspuppen.

 

Statt exotischer Pflanzen oder sterilen gefüllten Blumen sollten möglichst viele heimische Stauden gesetzt oder ausgesät werden. Weigand lieferte den interessierten Hobbygärtnern anhand eines Beispiels, die oft nicht verstandene Begründung. Der hübsche Schmetterlingsflieder ist ein wahrer Magnet für nektarhungrige Falter und man kann im Sommer Schmetterlinge dort gut beobachten. Viele Naturfreunde setzen ihn darum gerne. Was viele nicht wissen: Die Raupen der Falter sind auf oft nur wenige oder eine bestimmte Nahrungspflanze, wie die Wilden Möhre beim Schwalbenschwanz, spezialisiert. Ihnen nützt ein Schmetterlingsflieder nicht. Ohne Raupen aber auch keine Schmetterlinge.

 

Ebenso geht es den zahllosen bedrohten Wildbienen. Sie benötigen heimische Wildpflanzen als Nektarquelle, sind oft Nahrungsspezialisten an einer Art. Was nützt ihnen das gutgemeinte Sonnenblumenfeld und Bienenfreundbeet? Wer heimische Pflanzenarten setzt hilft der Natur, die sich über Jahrtausende an diese angepasst hat, sehr gut.

 

Das geht auch auf kleinem Raum, ja sogar in Topfgärten auf dem Balkon. Diese kleinen Oasen haben den Vorteil, dass man auch Pflanzen setzen kann die besonders trocken, feucht oder zum Beispiel in Sandböden stehen wollen. Diese Bedingungen lassen sich in Töpfen leicht erzielen. Sogar Topfteiche können z.B. in alten Sauerkrauttöpfen, Einmachtöpfen oder Fässern selbst gestaltet werden. Wasser ist ein sehr wichtiges Element in jedem Garten. Auch kleine Teiche werden von Libellen, Wasserläufern und manchmal sogar Amphibien besiedelt. Angst vor Steckmücken muss niemand haben, denn mit dem biologischen Gleichgewicht sind kaum welche vorhanden.

 

Und Pestizide und Herbizide – das ist sonnenklar – haben im Naturgarten ohnehin nichts verloren. Mit Gelassenheit wird jeder Neunaturgärtner ohnehin bald feststellen: Wo alles stimmt, regelt die Natur auch den Bestand von Läusen und Co. ganz von allein.

 

Spezifische Fragen aus der Teilnehmerrunde zeigten, dass das Thema im eigenen Garten etwas für die Natur zu tun, den Menschen sehr wichtig ist. Mit Frau Steinmeyer war unter den Teilnehmern eine Naturgärtnerin deren Insektenfoto-Dauerausstellung in der Casa zeigt, welche Vielfalt an Arten im Naturgarten möglich ist. Frau Zimmermann, ebenfalls Naturgärtnerin bestätigt dies durch die Fotos der Artenvielfalt ihres Gartens in Re-Hochdorf auf Naturgucker.de. Dies belegt wie wichtig unsere Gärten als Ersatz für eine weitestgehend ausgeräumte, blütenarme Landschaft geworden sind.

 

Wer Natur- und Klima schützen will, da waren sich die Teilnehmer sicher, braucht auch keine Moorerde. Wer in Gartenmärkten immer nach „torffreier Erde“ fragt erhöht die Nachfrage. Oftmals werden diese sogar bei regionalen Firmen produziert. Trotz mittlerweile gravierenden klimatischen Veränderungen, werden weltweit weiterhin artenreiche Moorgebiete, welche immens wichtige CO2-Speicher sind, vernichtet damit Lieschen Müller tiefschwarze, saure Erde in ihre sterilen Stiefmütterchenbeete häufen kann. Das muss nicht sein.

 

Werden Sie selbst aktiv ein Naturgärtner. Bald kann es losgehen! Der NABU Ludwigsburg wünscht viel Freude am naturnahen Gärtnern. Für Fragen und Tipps stehen wir gerne zur Verfügung.


„Wir haben es satt“

Kundgebung und Demonstrationszug in Tübingen

 

18. Januar 2020 - Am Samstag um 11 Uhr startete die Kundgebung auf dem Marktplatz in Tübingen. Der NABU Ludwigsburg war vor Ort und zeigte damit, wie wichtig dem NABU die Förderung einer nachhaltigen regionalen Landwirtschaft ist. Es geht um die Zukunft der Landwirtschaft und der Natur- und Umwelt. Nur im Einklang mit den biologischen Kreisläufen ist eine dauerhafte Sicherung unserer Lebensmittel garantiert. Das hilft nicht nur der Artenvielfalt sondern auch den Bürgerinnen und Bürger ist. Weiter Infos unter  https://zukunftsfaehige-landwirtschaft.jimdo.com/


Treffen des Ludwigsburger Klimabündnis

 

13.01.2020 - Mit einer Kick-Off Veranstaltung des Ludwigsburger Klimabündnis startete die Gruppe „Grün in die Stadt“ mit ihrer Arbeit für eine bestäuberfreundlicher Entsiegelung in der Stadt Ludwigsburg. Etwa 20 Akteure trafen sich zweieinhalb Stunden im  Justinus-Kerner-Saal im Keller des Rathauses für einen intensiven Austausch. Dabei ging es natürlich um mehr Maßnahmen wie die Förderung der Artenvielfalt durch Entsiegelungsmaßnahmen und Anpflanzung von sogenannten Bienenweiden. Mit einer Begrünungsaktion sollen Nutzpflanzen die Stadt erobern. Unter dem Motto die Essbare Stadt können sich Anwohner bei der Pflege von Pflanztrögen engagieren und so soll gleichzeitig das Stadtbild aufbessern. Die Bürger sollen aber auch Flächen melden können bei denen sie Potential für Entsiegelung sehen. In einer zweiten Phase bzw. beim nächsten Treffen geht es dann um Baumaktionen in der Stadt. Zuerst haben sich jedoch Ansprechpartner aus der Bürgerschaft bereit erklärt jeweils ein konkretes Projekt auszuarbeiten. Ein Einstieg in das Klimabündnis ist jederzeit möglich, denn die Stadtverwaltung wird die jeweiligen Treffen bekannt geben. Der NABU Ludwigsburg wird diese als Veranstaltungshinweis ebenfalls unter Termine eintragen.